Weniger ist mehr! Das beweisen die Architekten Beatriz Ramo und Bernd Upmeyer von den Architekturbüros STAR und BOARD. Mit ihrem Tiny Apartment im Herzen Rotterdams, das sie liebevoll "Cabanon" nennen, zeigen sie, wie man auf kleinstem Raum Komfort und Luxus vereinen kann. Als Tiny Apartments versteht man winzige, aber funktionale Wohnräume, die oft – genau so wie das nur 6,89 Quadratmeter große Reich von Ramo und Upmeyer – eine extrem kleine Fläche haben. Die Mini-Wohnungen sind meist sorgfältig konzipiert, um den verfügbaren Platz optimal zu nutzen und gleichzeitig ein gemütliches und praktisches Zuhause zu schaffen. Durch ihre geringe Größe tragen sie dazu bei, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und Ressourcen zu schonen. Außerdem können sie auch eine Antwort auf die wachsende Nachfrage für Wohnungen im urbanen Raum sein.
Für ihr "Cabanon" ließen sich Beatriz Ramo und Bernd Upmeyer von der berühmten „Cabanon“-Hütte des Architekten Le Corbusier inspirieren, die dieser 1952 als Feriendomizil an der Côte d'Azur errichtete. Wie Le Corbusiers Miniatur-Refugium ist auch das Rotterdamer „Cabanon“ ein von den Architekten selbst genutzter Rückzugsort. Und es ist sogar noch kompakter als das berühmte Vorbild, das es immerhin auf 15 Quadratmeter bringt. Doch anders als Le Corbusiers spartanisches Design setzen Ramo und Upmeyer auf Komfort und eine luxuriöse Ausstattung. Ihr Credo: Optimierung statt Reduktion. So haben sie durch eine clevere Raumaufteilung und den Einsatz von innovativem Design ein wahres Wunderwerk an Raumnutzung geschaffen.
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Downsizing deluxe: Vier Welten in vier Wänden
Das Tiny Apartment von Beatriz Ramo und Bernd Upmeyer gliedert sich in vier unterschiedliche Zonen: einen 3 Meter hohen Wohnbereich, eine 1,14 Meter hohe Schlafnische, ein blaues Duschbad und einen schwarzen Spa-Bereich mit Marmor-Verkleidung, Whirlpool und Infrarotsauna. Jeder Raum ist in einer anderen Farbe gehalten, was der Gesamtgestaltung des Tiny Apartments besonders abwechslungsreich macht.
Ein Schlüsselelement des Designs ist die geschickte Höhenoptimierung jedes Bereichs. Indem die Räume unterschiedlich hoch gestaltet sind, wird der Platz perfekt ausgenutzt und den jeweiligen Bedürfnissen angepasst. So konnte das Architekten-Team die Schlafnische problemlos unter der Decke unterbringen, während der Wohnbereich die volle Raumhöhe von 3 Metern ausnutzt. Dabei ist die Einrichtung des Tiny Apartments puristisch und auf das Nötigste beschränkt. Dafür gibt es clevere Staumöglichkeiten wie eine in die Wand integrierte Küchenzeile mit herausklappbarem Tisch. Um Kosten zu sparen, haben die Architekten auf Sonderanfertigungen verzichtet und stattdessen auf Standardprodukte gesetzt. Das Bett wurde an eine handelsübliche Matratze angepasst, die Sauna an die Länge einer Fertigwanne. Selbst bei der Farbgestaltung gingen die Architekt:innen nach den günstigen Restposten, die gerade verfügbar waren.
Neue Kompaktklasse: Platz sinnvoll genutzt
Das "Cabanon" ist ein Paradebeispiel dafür, wie man selbst kleinste Restflächen sinnvoll nutzen kann. Es befindet sich auf dem Dachboden eines Wohngebäudes aus den 1950er Jahren und war ursprünglich nur als Abstellraum vorgesehen. Ramo und Upmeyer erkannten das Potenzial und schufen ihr persönliches Mini-Refugium, das ein Vorbild für weitere Tiny Apartments werden könnte. Schließlich bieten solche kompakten Wohnungen nicht nur eine Antwort auf die wachsende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Städten, sondern sind auch ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft.
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Sustainability-Benefits von Tiny Apartments
Living nach dem Less-is-more-Prinzip: Tiny Apartments bieten zahlreiche Vorteile, um das Wohnen in urbanen Gebieten nachhaltiger zu machen. Hier sind einige der wichtigsten Aspekte:
- Geringerer Materialbedarf: Aufgrund ihrer kompakten Größe benötigen Tiny Apartments weniger Baumaterialien als herkömmliche Wohnungen. Dies reduziert die Auswirkungen auf die Umwelt während des Bauprozesses und spart wertvolle Ressourcen.
- Effiziente Energiennutzung: Die geringe Wohnfläche von Tiny Apartments erfordert weniger Energie für Heizung und Kühlung, was zu einer erheblichen Energieeinsparung führt. Durch den geschickten Einsatz von Fensterflächen kann zudem natürliches Licht optimal genutzt werden, was auch den Energieverbrauch für die Beleuchtung reduziert.
- Etablierung eines minimalistischen Lifestyles: Ein wichtiger Aspekt des Tiny Apartment Konzepts ist die Loslösung vom Konsumdenken. Je kleiner die Wohnung, desto weniger Platz für unnötige Dinge. So zwingen Tiny Apartments ihre Bewohner:innen quasi dazu, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und einen minimalistischen Lebensstil zu etablieren. Daher wird durch den verkleinerten Wohnraum auch automatisch eine Reduzierung des Konsums und ein bewussterer Umgang mit Ressourcen angeregt.
Fazit: Kleine Wohnung, großer Impact
Auch wenn das Architekten-Team betont, dass Ihr „Cabanon“ keine "Wohnung der Zukunft" sein will, zeigt es doch Wege auf, wie sich Wohnraum optimieren, Kosten senken und der ökologische Fußabdruck verringern lassen. Einige Strategien wie flexible Gestaltung durch unterschiedlich nutzbare Höhen, der Verzicht auf Überflüssiges und die Implementierung von funktionalen Assets könnten durchaus Schule machen. Insgesamt ist das Tiny Apartment in Rotterdam ein tolles Beispiel dafür, wie viel Komfort und Luxus sich auf kleinstem Raum verwirklichen lassen. Es beweist, dass weniger tatsächlich mehr sein kann – und eröffnet neue Perspektiven auf das urbane Wohnen der Zukunft.
