Smile Plastics – Inspirierende Designs durch Kunststoff-Recycling

Mit seinen innovativen Recycling-Materialien inspiriert das Duo von Smile Plastics Designer und Architekten weltweit

Im Interview mit Adam Fairweather und Rosalie McMillan

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Selfridges Material World, Photo by Andrew Meredith

Autor: Haus von Eden

Smile Plastics hat das Ziel, Kunst und Design aus Abfallrecycling zu schaffen. Mit einer innovativen Technologie fertigt das Unternehmen handgefertigte und maßgeschneiderte Materialien für Design und Bau. Dabei entstehen kunstvolle Panele, die in Applikationen in aller Welt zum Einsatz kommen. Eine Inspiration in Sachen Nachhaltigkeit und Recycling.

Das Designer-Duo Adam Fairweather and Rosalie McMillan leiten die Materialdesign- und Produktionsfirma Smile Plastics. Im Interview mit Haus von Eden erzählen sie über ihre Mission, die Wahrnehmung der Menschen für Abfall durch Innovation verändern zu wollen.

Smile Plastic

Das Designer-Duo Adam Fairweather and Rosalie McMillan

Recycling-Material ohne Kompromisse in Sachen Design und Qualität

Die beiden Designer teilen eine Leidenschaft für Materialien und Nachhaltigkeit. Insbesondere für die Entwicklung innovativer Recycling-Materialien. Daher haben sie das Unternehmen Smile Plastics vor der Schließung von den ursprünglichen Gründern übernommen. Die Produkte verbinden somit Kunsthandwerk, Technologie und Storytelling.

"Es steckt viel Kreativität in der Auswahl und Aufbereitung der verschiedenen Abfälle, um daraus unser Materialdesigns zu kreieren. Es war sowohl der Prozess selbst als auch das Ergebnis, das uns inspiriert hat. Außerdem hatten wir als Designer das Gefühl, dass es auf dem Markt einen Bedarf an nachhaltigen Materialien gibt, die keine Kompromisse bei der Qualität oder dem guten Design eingehen", so das Designer-Duo.

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Verarbeitete Kunststoffe von Smile Plastics erzählen viel über ihre Herkunft

Zunächst werden die Abfallmaterialien hinsichtlich ihrem Wert und Potenzial untersucht. Dafür betrachten die Designer die Abfallmaterialien, sowohl in Sachen Qualität, Farben, Texturen und Muster, als auch in Kombination mit anderen Materialien. Bevor die einzigartigen Panele entstehen, wird zunächst in kleinem Maßstab experimentiert.

Es entstehen moderne, handgefertigte und einzigartige Materialien. Das gesprenkelte Muster erinnert an Marmor, Schiefer, Holz, Wasser, Beton, mehrfarbigen Schwamm oder Terrazzo. Diese werden in Form von großformatigen Dekorpanele für die Architektur- und Designergszene produziert.

"Um die Geschichte der Materialien darzustellen, behalten wir oftmals bestimmte Merkmale der Kunststoffe bei. Das zeigt sich in Form von Folienflecken von den ursprünglichen Joghurtbecherdeckeln oder Text und Barcodes von Kunststoffverpackungen. Sie helfen uns, die Herkunft dieser Materialien zu verstehen", sagen die Unternehmer von Smile Plastics.

Smile Plastic

Photo by Kristy Noble

Innovation testet Grenzen der ästhetischen Möglichkeiten

Das Unternehmen möchte somit die Grenzen der ästhetischen Möglichkeiten verschieben. Die Verarbeitung der Kunststoffabfälle, die traditionell auf der Mülldeponie landen oder verbrannt werden sind herausfordernd. Die Designer arbeiten fortwährend an unterschiedlichen Formen der Beschaffung, Aufbereitung und Herstellung von Kunststoffabfällen, um unterschiedliche Materialästhetiken schaffen zu können.

"Wir investieren viel Zeit in die Verbesserung der technischen Eigenschaften unserer Materialien, um ihre Haltbarkeit und Anwendbarkeit zu erweitern. Covid-19 ist im Moment eine massive Herausforderung für alle. Doch darüber hinaus drehen sich unsere aktuellen Projekte eher darum, unsere Produktion zu skalieren, um größere Panele mit kürzeren Produktionszeiten herstellen zu können", sagen Adam und Rosalie.

Kreativität ohne Grenzen mit Panelen aus CDs und Gummistiefeln

Die Abfälle werden in der Regel lokal über eine Reihe von Maklern und Entsorgungsunternehmen bezogen. Bei den Kunststoffen handelt es sich meist um postindustrielle oder gewerbliche Kunststoffabfälle. Diese stammen aus der Lebensmittel- und Kosmetik-Industrie sowie aus medizinischen Verpackungen.

"Wir arbeiten aber auch mit limitierten Auflagen und kundenspezifischen Materialien aus weitaus vielfältigeren Quellen, von CDs und Gummistiefeln bis hin zu Weihnachtsdekorationen."

Die strengen Verfahren zur Beschaffung, Aufbereitung und Qualitätskontrolle begrenzen die Wahrscheinlichkeit, dass Schadstoffe in die Umwelt gelangen. Zudem werden sehr niedrige Temperaturen verwendet, wodurch die Integrität der Polymere selbst mit sehr geringem Polymerabbau aufrechterhalten wird.

Smile Plastic

Quelle & Copyright by Smile Plastic

Eine Konkurrenz zu natürlichen Materialien

In Anbetracht der handwerklichen Natur unserer Materialien und des Zeitaufwands, der in ihre Herstellung fließt, sind die Materialien sehr preiswert. Natürlich werden sie preislich nie mit MDF konkurrieren können, aber im Vergleich zu anderen natürlichen und künstlichen Dekorationsmaterialien überzeugen die Panele von Smile Plastics oft die Herzen und Köpfe der Kunden.

"Wir lieben es, dass unser Material grenzenlos ist und sich für große oder kleine Projekte eignet, vom Einzelhandel über die Inneneinrichtung und das Gastgewerbe bis hin zu einem Produkt."

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Recycling allein kann das Abfallproblem nicht lösen

Bei jeder bedeutenden globalen Herausforderung sind die Lösungen oft komplex und vielschichtig. Sie müssen aus verschiedenen Blickwinkeln und auf verschiedenen Ebenen angegangen werden. So auch beim Abfallproblem:

"Wenn es um das Abfallproblem geht, ist Recycling nur ein Teil der Lösung. Letztendlich müssen wir unser industrielles und soziales Ökosystem so verändern, dass die Menge des produzierten Abfalls von Anfang an begrenzt wird. Wir müssen Produkte entwerfen, die langlebig sind und leicht repariert, wiederverwendet und erneuert werden können, bevor sie in einem gut geführten System recycelt werden", erklären Adam und Rosalie.

Nur das würde verhindern, dass Abfälle ihren Weg in die natürliche Umwelt wie die Ozeane finden. Außerdem müssen wir alle anfangen, die wertvollen und begrenzten Ressourcen um uns herum viel mehr zu schätzen, um unseren Verbrauch zu reduzieren und unsere Wegwerfkultur zu überdenken.

"Im Moment sind wir ein kleines Team mit einer Mikrofabrik in Südwales und wir verschicken unsere Materialien in die ganze Welt. Wir wollen in den nächsten Jahren expandieren, indem wir ein verteiltes Netzwerk von Mikrofabriken auf der ganzen Welt aufbauen, um lokale Abfälle in schöne Materialien für lokale Märkte auf der ganzen Welt zu verwandeln und so dem Plastikmüll ein Ende zu setzen."

Mehr über Smile Plastics finden Sie hier 

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