Was wir von der New Work-Arbeitskultur in Zukunft erwarten können

Eine Werteverschiebung hin zu Kollaboration, kreativen Lösungen und Agilität bewirken eine Humanisierung der zukünftigen Arbeitskultur

New Work Meeting Room

Autor: Sarah-Marie Lau

Wenn die Corona-Pandemie etwas gezeigt hat dann, dass Innovation und Flexibilität in der Arbeitskultur wichtiger sind als etablierte Regeln und erzwungene Workflows. Ganz im Gegenteil, diese können der Produktivität sogar im Weg stehen.

Die Covid-19 Pandemie hat sich als Brennglas schon dagewesener Schwierigkeiten und Einschränkungen gezeigt. Sie bietet nun die Chance den existierenden Herausforderung der Arbeitswelt mit neuen Methoden entgegen zu treten. Welche Implikationen diese für Unternehmen und Mitarbeiter mit sich bringt erfahren Sie hier.

Covid-19 Pandemie führte zu einer Humanisierung der Arbeitswelt

Während in den letzten Jahrzehnten Produktivität und Effizienz als Wertemaß galten, findet aktuell eine Verschiebung zurück zur Humanisierung des Arbeitsplatzes statt. Kollaboration, kreative Lösungen und rapide Flexibilität haben die Werte einer maschinenorientierten Arbeitskultur abgelöst.

Viele Themen die pre-Covid schon akut waren, müssen nun gezwungenermaßen neugedacht werden. Prioritäten haben sich massiv verschoben, wodurch ein neuer Werte Kanon zu entstehen scheint. Werte wie individuelle Flexibilität, Community, Empathie und Inklusion rücken in den Vordergrund. Ein spannende Vorstellung die auch  neue Lösungsfelder abstecken wird.

Doch wie wird die New Work-Arbeitskultur post-Pandemie aussehen?

Laut Weltwirtschaftsforum (WEC) wird sich das Arbeitsumwelt deutlich transformieren. Diese Veränderungen bergen viel Potential für eine Verbesserung der Arbeitskultur:

  1. Flexiblität am Arbeitsplatz: Flexible Hybrid-Modelle als integrativer Bestandteil der neuen Arbeitswelt steigern Effizienz
  2. Arbeitsplatz Neu Denken: Die Büroarchitektur passt sich den agilen New Work-Anforderungen an und wirkt leistungssteigernd
  3. Empathisches Leadership: Menschenfreundliche Führung fördert eine gesunde Arbeitskultur und wirkt als Innovationsbeschleuniger
  4. Mitarbeiter sind Kunden: Interne Mitarbeiterförderung und Talentaufbau im Fokus des NextGen HR
  5. Inklusive Arbeitskultur: Integration von Frauen und Minderheiten steigert den Unternehmenserfolg hin zur mehr Resilienz

1. Flexible Hybrid-Modelle als integrativer Bestandteil der neuen Arbeitswelt

Laut Umfragen des WEC möchten nur 10% der Arbeitnehmer nicht physisch an den Arbeitsplatz zurückkehren. Es zeigt sich also eine Art Hunger nach menschlichem Austausch vor Ort. Jedoch wird das Remote Arbeiten weiter wachsen und sich in 5-6 Jahren als Standard etabliert haben. Zu erwarten sind in diesem Zusammenhang auch eine neue Arbeitsknigge, um die Balance zwischen Work und Recovery im gesunden Maße aufrecht zu erhalten.

Zum neuen Knigge zählen z.B. meetingfreie Tage, digitale Kaffeepausen und das Aufbrechen des stringenten Nine-to-Five-Modells. Das Homeoffice wird also mit Hybrid-Modellen ein wesentlicher Bestandteil der klassischen Arbeitsalltags. Diese Modelle müssen in die Unternehmenskultur aktiv integriert werden und sich den persönlichen Bedürfnissen der Mitarbeiter anpassen. Die Pandemie hat somit bewiesen, dass mehr Flexibiliät die Effizienz und Leistung von Teams fördert und das Vertrauen außerhalb der Anwesenheitspflicht steigert.

Remote work stats upwork

2. Büroarchitektur passt sich den agilen New Work-Anforderungen an

Auch in Sachen Architektur ist ein Umdenken erforderlich. Das Büro hat sich vom reinen „Tätigkeitsort“ zum Community-Hub für eine starke Gemeinschaftskultur und bedeutungsvollen persönlichen Austausch entwickelt. Die Gestaltung des Büros muss sich den Anforderungen agiler Teamarbeit anpassen. Activity-Based-Working-Modelle (ABW) setzten sich vermehrt durch. Diese bieten die Wahl zwischen verschiedenen aktivitätsbezogenen Arbeitsplätzen.

Die Architektur folgt dabei der Leitidee „Your Office Is Where You Are“ als Maßstab für die Arbeitsplatzgestaltung. Diese Modelle können mit Hilfe von Open-Spaces im Wechsel mit Flächen für konzentriertes Arbeiten und kreativer Projektarbeit gestaltet werden. Das Equipment und die Innenarchitektur spielen dabei ein wichtige Rolle. Dieser Megatrend wird vor allem bereits von Co-Working Spaces vorgelebt.

3. Menschenfreundliche Führung als Innovationsbeschleuniger

Die Verschiebung vom Maß der Produktivität zu empathischer Führung erlaubt es Arbeitnehmern, mutig in neue Richtungen zu gehen. Ein so genannter People Leader sorgt dabei für eine gesunde und faire Arbeitnehmerkultur. Ein Gefühl von Sicherheit am Arbeitsplatz und Verbundenheit zum Arbeitgeber sorgt dafür, dass sich flexible Systeme schneller entwickeln und integrieren lassen.

Kreative Lösungswege stoßen in einem sicheren Arbeitsumfeld auf fruchtbaren Boden. Der Shift vom puren Reagieren zum bedeutungsvollen Neuerfinden für eine bessere Zukunft muss jetzt stattfinden. Grundlage dafür ist ein menschenfreundliches kollaboratives Miteinander, das Druck nimmt, um Innovation zuzulassen.

4. Talentförderung und Mitarbeiterzufriedenheit im Fokus

Die Mitarbeiter stehen zukünftig genauso im Fokus wie die Kunden. Die Mitarbeiterförderung kann vor allem durch zielgerichtete digitale Modelle verbessert werden. Nicht umsonst entwickelte beispielsweise Porsche ein preisgekröntes internes Online-Trainingsmodell für seine Mitarbeiter auf Basis von Augmented Reality.

Auch die Entwicklung hin zum Next Gen HR zeigt laut Bain & Company, dass bis 2025 ca. drei Viertel der Personenbelegschaft Millenials sein werden - mit gänzlich neuen Anforderungen an das Arbeitsleben. Förderung der Soft-Skills und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung wirken nicht nur motivierend sondern können die Teamarbeit perfektionieren. Hierfür sind aber auch gewisse finanzielle Investitionen seitens der Unternehmen erforderlich.

5. Mit Inklusion & Diversität zu mehr Resilienz

Inklusion ist ein weiteres bedeutsames Thema der New Work-Kultur. Eine Studie von MicKinsey zeigte, dass Frauen von der Krise besonders stark betroffen waren und infolgedessen vermehrt ihren Arbeitsplatz aufgeben mussten. Für die Inklusion von Frauen und Minderheiten ist ein empathisches Arbeitsumfeld, die Etablierung einer Speak-out Kultur sowie flexible Arbeitsbedingungen von großer Bedeutung.

Dazu gehören einfache Dinge wie die Einrichtung von Safe-Spaces oder die Förderung von Aufklärung durch Training und Diskussion. Auch das Zusammenkommen Gleichgesinnter fördert Inklusion. Diversität am Arbeitsplatz muss demnach bewusst gefördert werden und kann im Gegenzug in Krisenzeiten zu mehr Resilienz führen. Die durch die Pandemie aufgelockerten Grenzen, in Sachen Wahl des Arbeitsortes, bieten hier eine Chance die Belegschaft inklusiver zu gestalten.

New Work bietet die Chance Paradigmen-Shifts aktiv mitzugestalten

Während die akuten Herausforderungen der Corona-Pandemie durchaus mit massiven Anstrengungen verbunden sind und jeden Einzelnen vor professionelle und persönliche Herausforderungen stellen, dürfen wir uns gleichzeitig auf die Früchte des systematischen Paradigmen-Shifts freuen und diese aktiv mitgestalten.

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