Nachhaltiges Design kombiniert Ästhetik und Verantwortung

 Junge Designer verbinden moderne Konzeptionen mit nachhaltigen Kriterien und immer mehr Traditionshäuser ziehen nach – Willkommen in der neuen Perfektion!

Nachhaltiges Design
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Wir sind gerade erst am Anfang: Die Ära für nachhaltiges Design ist angebrochen. Nachhaltiges Design, oder auch "Sustainable Design", "Eco Design" und "Green Design" genannt, erobert derzeit alle Bereiche modernen Interior und Exterior. Dabei werden die Möglichkeiten eines bewussten Lebensstils in den verschiedensten Facetten erweitert. Eine grundlegende Gemeinsamkeit gibt es jedoch: Von der Planung bis zum post-consumer-use werden die Grundsätze der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Hier ist ein Überblick über die Grundpfeiler des nachhaltiges Designs.

Was ist nachhaltiges Design?

Per Definition realisiert man nachhaltiges Design bereits zum Zeitpunkt der Planung und Herstellung. Dabei werden die bestmöglichen Bedingungen und Möglichkeiten für die Umsetzung ökologischer Verantwortung berücksichtigt. Es lassen sich die folgenden Grundprinzipien zusammenfassen.

Kriterien:

  • Konzeption und Planung: Nach den Grundpfeilern der Nachhaltigkeit
  • Produktion: Lokale Herstellung ist zu bevorzugen, faire Arbeitsbedingungen und Löhne
  • Material: Einsatz nachwachsender und nachhaltiger Rohstoffe frei von Schafstoffen
  • Marketing & Verpackung: Nachhaltiges Material und kurze Transportwege
  • Nutzung: Einfache Instandhaltung, Effizienz und Langlebigkeit
  • Entsorgung: Recyclebarkeit und Verringerung der Abfälle

Entwicklung:

In der Designphase wählt man bereits bei jeder gestalterischen Entscheidung die optimale nachhaltige Option. Die komplette Wertschöpfungskette zählt dazu, begonnen beim An- und Abbau der benötigten Ressourcen. Dabei ist eine vielschichtige Herangehensweise erforderlich, um alle Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen: Ökologische, ökonomische, soziale sowie kulturelle Kriterien.

Die Design Industrie hat Nachhaltigkeit in der Vergangenheit wenig Beachtung geschenkt. Eco Design ohne Abstriche an Ästhetik, Haptik oder Gebrauchsweise gab es allenfalls in Nischen. Dies hat sich nun geändert. Nachhaltigkeit etabliert sich zu einem Kernthema modernen Designs und wird in Zukunft noch weiter in den Fokus rücken. Einen deutlichen Umschwung erlebt man vor allem in den Universitäten, wo zunehmend nachhaltiges Design Teil der Bildungsagenda ist.

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6 Tipps für nachhaltiges Design im Zuhause

1. Nachhaltiges Design erkennen

Man sollte zunächst einen Blick auf die Materialien und Textilien werfen, denn das lohnt sich immer: Wo liegt der Ursprung der Rohstoffe? Sind sie zertifiziert? Wo wurden sie produziert? Hierbei ist die Lieferkette in Frage zu stellen. Außerdem die Ausrichtung der Marke. Gibt es einen Umweltbericht? Diese Fragen liefern einen guten Überblick über die Nachhaltigkeit von Design-Produkten.

Tipp: Dabei sollte das Unternehmen Nachhaltigkeit als Teil der Unternehmenskultur etablieren und nicht nur eine einzelne nachhaltige Linie lancieren.

2. CO2-Fußabdruck verringern

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Lebenszeit von Möbelstücken und Einrichtungsgegenständen zunehmend verkürzt. Dies liegt zum einen am größeren und günstigeren Angebot, zum anderen aber auch an schnelllebigen Trends, wie wir sie auch aus der Fast-Fashion-Industrie kennen. Es ist nahezu unmöglich, den Weg, den ein Möbelstück hinter sich hat, nachzuverfolgen: Holz kommt aus Asien, Textilien aus Europa und produziert wurde es dann in den USA. Ein Möbelstück reist quasi einmal um die ganze Welt. Es lohnt sich daher immer bei neuen Anschaffungen die Wege des Transports möglichst kurz zu halten.  Zudem sind nachhaltige Verpackungen frei von Plastik gerade bei Möbeln gut zu realisieren.

Tipp: Bei lokalen Designern stöbern oder Onlinebestellungen direkt im Laden aufzugeben und selbst abzuholen.

3. 2nd-Hand, Vintage und Upcycling

Second Hand zu shoppen ist immer mit etwas mehr Aufwand und Recherche verbunden. Hier braucht man zwar oft einen etwas längeren Atem, aber indem man ein bisschen Zeit und Muße investiert, findet man auf diese Weise tolle Designklassiker und Unikate. Diese Teile können sogar eine ganz eigene Geschichte erzählen. Denn rein ökologisch betrachtet ist man hier auf jeden Fall auf der sicheren Seite: Egal wie nachhaltig etwas hergestellt wurde, was bereits existiert ist immer ökologischer als etwas, was neu produziert werden muss.

Tipp: Es gibt immer mehr Anbieter für Second-Hand Möbel. Auch Upcyling Möbel, die den Ansatz der Kreislaufwirtschaft verfolgen sind im Kommen

4. Nachhaltiges Design in Sachen Architektur & Wohnkultur

Nachhaltigkeit bedeutet auch, architektonisch auf einer ganzheitlichen Ebene zu agieren sowie zu handeln. Die signifikante Reduktion der benötigten Energie für Heizung und Klimatisierung sollte man dabei aber nicht vernachlässigen. Die Nutzung langlebiger und innovativer Materialien, die Möglichkeit leichter Instandhaltung und Modularität sind weitere Kriterien für nachhaltiges Bauen. Der architektonische Grundsatz galt lange Zeit: Form follows function (die Form folgt der Funktion). Dies wird nach nachhaltigen Kriterien weiter gedacht zu „form follows environment“ (die Form folgt der Umwelt).

Tipp: Das Design ist vorrangig also zeitlos, indem es sich in seine unmittelbare Umgebung einschmiert. Wohnräume flexibel gestalten und Möbel modular wählen, sodass sich diese den Lebensumständen anpasse können und lange Zeit genutzt werden

5. Handverlesen zum eigenen Stil:

Ein Zuhause von Grund auf neu zu gestalten, ist weder immer möglich, noch nötig. Die Dinge, die man selbst nach den eigenen Vorstellungen entwerfen kann, so authentisch wie möglich zu halten, wird immer essentieller. Im Bereich Inneneinrichtung sind gerade die Möglichkeiten der schönen Nachhaltigkeit nahezu unendlich. Denn nachhaltige Möbel, Accessoires, Textilien, Keramik und Homedeko kann man leicht finden. Hier kann sich jeder selbst seine Favoriten wählen und die eigenen vier Wände individuell gestalten.

Tipp: Grundsätzlich gelten auch die Prinzipien nachhaltigen Designs. Hier ist ein guter Rat, nicht immer dem ersten Kaufimpuls zu folgen, denn wer sich in seinem Zuhause ganz bewusst mit schönen, handverlesenen Dingen umgibt, der hat auch lange etwas davon.

6. Nachhaltiges Design als ganzheitliches Konsum-Konzept

Wie wäre es, wenn man die Grundprinzipien nachhaltigen Designs zu unseren Grundprinzipien des Konsumierens machen würde? Alle Dinge, mit denen wir uns umgeben, sollen nämlich zum Zeitpunkt des Erwerbs die bestmögliche Option für uns und unsere ganz persönlichen Lebensumstände sein. Sie sollen uns glücklich machen und lange Zeit Teil unseres Lebens bleiben. Denn die bewusste Entscheidung für etwas, macht es so zu etwas ganz Besonderem.

Tipp: Achten sie bei der Wahl auf nachhaltige Design Marken und auf Siegel wie Fairtrade, Blauer Engel, FSC, PEFC, oder ÖkoControl.

Nachhaltiges Design ist die Zukunft

In diesem Fall sind es nicht nur die Konsumenten, sondern auch die Industrie, die sich im Wandel befinden. Nachhaltiges Design wird zukünftig seinen Weg in unseren Alltag finden, sei es in Sachen Architektur, Produktentwicklung oder Interior Design.

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