Mit Farbnuancen zu einem höheren Lebensstandard in den eigenen vier Wänden. Nachhaltige Biofarben versichern eine giftfreies Wohlbefinden
Farben und Lacke verschönern die Welt. Doch neben der rein ästhetischen Funktion erfüllen sie auch einen nachhaltigen Zweck. Von Alltagsgegenständen bis hin zu ganzen Gebäuden schützen sie alles, was der Mensch in seiner langen Geschichte zu erschaffen vermochte. Nachhaltige Farben tragen über Generationen hinweg zum Erhalt des kulturellen Erbes bei und unterstützen gleichzeitig die Schonung von Ressourcen.
In den letzten Jahrzehnten haben die Hersteller von Wandfarben und anderen Beschichtungsstoffen zudem beachtliche Fortschritte in der Entwicklung nachhaltiger Biofarben erzielen können. Umweltfreundliche Biofarben halten Einzug in die Regale der Baumärkte und werden bald auch Ihre Wohnung in ein nachhaltiges Zuhause verwandeln.
Nachhaltige Biofarben im Überblick
- Kalkfarben
- Lehmfarben
- Silikatfarben
- Lösungsmittelfreie Farben
Unterschiedliche Arten schadstofffreier Biofarben
1. Kalkfarben
Die meist weißen, teilweise aber auch in Bunt erhältlichen Kalkfarben kommen nicht nur ohne Konservierungsmittel aus. Durch ihre diffusionsoffene Struktur und den teilweise erhöhten PH-Wert ermöglichen sie der Wand das Atmen und lassen so jedes Antischimmel-Spray überflüssig werden. Zugleich sind sie wasserabweisend und eignen sich somit besonders für feuchte Räume wie Küche und Bad.
2. Lehmfarben
Die in Pulverform erhältlichen Lehmfarben bestehen in der Regel aus Tonmehl, Pflanzenstärke und pflanzlichem Eiweiß oder Cellulose. Diese nachhaltigen Biofarben kommen ohne Konservierungsstoffe aus, da sie erst kurz vor der Verwendung mit Wasser angerührt werden. Wie Lehmputz wirken sich auch Lehmfarben positiv auf das Raumklima aus, indem sie die Feuchtigkeit regulieren und Schadstoffe absorbieren – perfekt für alle, die mal wieder tief durchatmen wollen.
Lehmfarbe "Kreidezeit"
3. Silikatfarben
Silikatfarbe ist die perfekte Lösung für Streich- und Putzmuffel. Denn neben der erwähnenswerten Langlebigkeit ist Sie dank ihrer Unempfindlichkeit gegenüber Schimmel auch besonders pflegeleicht. Die giftfreie Biofarbe, die mithilfe von Kaliumsilicat bzw. Kaliwasserglas gebunden wird, enthält zudem weder Schadstoffe noch Kunstharzdispersionen.
4. Lösungsmittelfreie Dispersionsfarben
Dispersionsfarbe ist die meistverbreitete Form der Wandfarbe und wird in der Regel aus Füllstoffen, Pigmenten, Zusatzstoffen sowie Binde- und Lösungsmitteln hergestellt. Allerdings gibt es auch Hersteller, die komplett auf Lösungs- und Konservierungsmittel verzichten. Diese Art der nachhaltigen Wandfarbe wird vor allem diejenigen begeistern, die sich ungern von Altbekanntem lossagen, der Umwelt aber dennoch etwas entgegenkommen möchten.
Blauer Engel als Auswahlhilfe nachhaltiger Biofarben
Obwohl gesundheitsschädigende Zusatzstoffe wie Asbest in Europa längst aus allen Wandfarben verbannt wurden, weisen noch immer viele Produkte bedenkliche Mengen an Lösemitteln, Weichmachern sowie krebsverdächtigen und allergieauslösenden Substanzen auf. Das musste auch Ökotest bei der Untersuchung von 21 Wandfarben feststellen.
Begriffe wie Methylisothiazolinon (MIT), Benzisothiazolinon (BIT) oder Chlormethylisothiazolinon (CIT) auf dem Farbeimer sollten Sie unbedingt aufhorchen lassen. Wem diese Fachbegriffe zu kompliziert sind: Das Öko-Siegel Blauer Engel stellt besonders hohe Ansprüche an seine Träger und kann Ihnen beim Ausfindigmachen von giftfreien Biofarben behilflich sein.
Worauf Sie beim giftfreien Färben achten sollten
Viele Biofarben verzichten bewusst auf Verlaufs- und Füllstoffe. Dies führt dazu, dass sich die Farbe oft recht schwerfällig auftragen lässt. Aus diesem Grund, sollten Sie in jedem Fall eine Grundierung vornehmen. Zudem können mehrere Anstriche notwendig sein, bevor giftfreie Farben wirklich komplett decken, jedoch lohnt sich der Aufwand.
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