Wohnen neu denken: Modulare Architektur und flexible Wohnkonzepte

Mit modularer Architektur und flexiblen Wohnkonzepten in die Zukunft des Wohnens - wir zeigen nachhaltige und kreative Projekte, die das Wohnen neu denken

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UNStudio Project Van B Munich | © Bauwerk / bloomimages

Autor: Haus von Eden

Wohnraum ist nicht nur in großen Städten ein allzu bekanntes Problem, der Raum ist knapp, Mieten teils unerschwinglich. Gleichzeitig steigt die Dringlichkeit nach qualitativ hochwertigen Lebensbedingungen sowie nachhaltigem Wohnen. Es Bedarf somit neuer Ansätze und kreativen Ideen.

Modulare Architektur und flexible Wohnkonzepte bieten jetzt schon spannende Modelle

Bei der modularen Architektur stehen vorgefertigte Bauelemente im Vordergrund. Diese werden standardisiert in Masse angefertigt und können gleichzeitig individuell an das jeweilige Bauprojekt angepasst werden. Dies bietet die Möglichkeit die klassischen Schwierigkeiten der konventionellen Architektur, weniger nachhaltig, zeitaufwendig und teuer, zu umgehen.

 Aber was macht das modulare Bauen nachhaltig?

  • Nachhaltige Materialien: Der modulare Bau erlaubt einen kreativeren Einsatz von nachhaltigen Materialien, der Materialverbrauch ist durch Wiederverwertung sowie eine schnelle Demontage optimiert
  • Bessere Luftqualität: Die Verarbeitung der Materialien findet großenteils in der Fabrik trocken statt – dies vermeidet, dass sich die Feuchtigkeit in den verbauten Materialien einschließt, was zu einer besseren Luftqualität führt
  • Für jedes Bauprojekt einsetzbar: Mit einer entsprechenden Planung und Gestaltung ist es möglich jedes Gebäude modular zu bauen
  • Reduzierte Lärmverschmutzung: Eine Reduktion der bautypischen Lärmverschmutzung ist möglich, da nur ein Kran sowie viel weniger Personal nötig ist

Nachhaltige Projekte für modulare Architektur und Wohnkonzepte

1. Van B:

UNStudio Porjekt Van B Interior

Project Van B Munich | © Bauwerk / bloomimages

Das ambitionierte Bauprojekt bringt die Idee des modularen Bauens auf ein neues Level. Als Prototyp Projekt für städtisches wohnen hat das Bauprojekt Van B in München urbanes Leben auf engem Raum neu gedacht. Dabei setzte das Architekturstudio UNStudio mit dem Architekten Ben van Berkel vor allem auch auf einen modularen Innenausbau. Ein multifunktionales Plugin der Möbelmodule, lässt sich flexibel den ändernden Bedürfnissen der Bewohner anpassen. Dies ermöglicht es besser auf wechselnde Demographien und Familienkonstellationen einzugehen.

Sustainability: Das Projekt wurde von Anfang an nachhaltig gedacht – so wurden beispielsweise die Kellerwände des Vorgänger-Gebäudes erhalten und zusätzlich verstärkt, anstatt abgerissen. Teile des Fundaments und der Basis Struktur konnten in den Neubau integriert und so wiederverwertet werden. Dies spart Material- sowie Zeitaufwand. Der Dachgarten kühlt das Gebäude und die Erker-Fenster sind jeweils so ausgerichtet, dass die Appartements möglichst gute Lichtverhältnisse haben. Dies reduziert zudem langfristig den Stromverbrauch.

2. U-Build:

Modulare Arhichtektur für den Innenbau

U-Build Modular Commercial Fit-outs & Furniture | © Studio Bark

Studio Bark hat es sich zur Aufgabe gemacht eine Baumethode, die nach dem Prinzip der zirkulären Ökonomie funktioniert zu entwickeln. Heraus gekommen ist ein revolutionäres Stecksystem: speziell konstruierte Holzpaneele sind miteinander verkettet und lassen sich so zu größeren Modulen verbauen. Alle Boxen können einfach zusammengebaut werden. Damit ist das U-Build System ideal für schnelle Projekte die flexibel baubar sein müssen oder nur für eine gewisse Zeit einsetzbar sind. Das U-Build System lässt sich in 3 Nutzbereiche einteilen: Gartenhäuser, Tiny Homes, Innenausbau und sogar Möbel.

Sustainability: Besonders nachhaltig ist das System, weil es sich schnell abbauen, neu aufbauen und wiederverwenden lässt. Das Holz stammt dabei aus nachhaltigen Quellen und ist als nachwachsendes Material ideal für grüne Wohnsysteme. Die meisten U-Build Projekte benötigen zudem kein Beton Fundament, sondern sind einfach auf dem Boden platzierbar.

3. Wikkelhouse

Modulare Architektur, Cabbin von Wikkelhouse in der Natur

Wikkelhouse Modular Extendable Cabin | © Wikkelhouse/Yvonne Witte

Das holländische Kreativ-Studio Fiction Factory hat ein unkonventionelles System für kleine Häuser entwickelt. Die charmanten Tiny Houses lassen sich innerhalb von nur einer Stunde an beliebigen Orten aufbauen und benötigen dabei nicht mal ein Fundament. Damit sind diese Mini Häuser besonders für ungewöhnliche Standorte geeignet, sei es in schwer bebaubarem Gelände oder ungewöhnlichen Orten wie einem Boot.

Sustainability: Durch das modulare System lässt sich das Haus beliebig erweitern und für jede Bedarfslage individuell anpassen. Sei es als Gästehaus auf Helgoland mit Küche, Dusche, Bad sowie Holzofen oder als private Homeoffice Erweiterung. Das Wikkelhouse hat seinen Namen nicht von ungefähr. Denn speziell entwickelte Kartonagen werden um eine Basis Konstruktion gewickelt, mit Flax gedämmt und mit Holz verkleidet. Durch diese Kombination und die Verwendung der Kartonage, bleibt das Haus sehr leicht, dabei stabil und verwendet weniger Holz.

Vorteile für modulare Architektur gegenüber konventionellen Baumethoden

Die Vorteile der modularen Architektur liegen auf der Hand – mit der modularen Architektur lässt sich schneller, kreativer, günstiger und schonender bauen. Materialien lassen sich besser planen, können wiederverwendet, recycelt und schneller demontiert werden.

Dank der kontrollierten Baubedingungen der einzelnen Elemente lassen sich sogar die Kosten des Bauprojekts massiv senken. Unvorhersehbare Wetterbedingungen, Personalausfall sowie aufwendige Bürokratie machen konventionelle Bauprojekte schwierig planbar und teuer. So ist das modulare, nachhaltige Bauprojekt meist sogar günstiger und schneller in der Umsetzung.

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