„Ästhetik ist für mich Schöngeist & alles was vom Herzen kommt"
Ulrike Krages CEO & Founder von UK Urban Comfort © Werner Gritzbach
Wir trafen Ulrike Krages, die hamburger Koryphäe in Sachen Design, Architektur und Inneneinrichtung, in ihrer wunderschönen Villa in Harvestehude und sprachen mit ihr über Design, Wohntrends & Nachhaltigkeit.
Unter UK2 ist bei Ihnen der Bereich Architektur angesiedelt, welche Herausforderungen sehen Sie im Bereich der Urbanisierung?
Da wir heutzutage weniger Wohnraum in den Metropolen zur Verfügung haben , stellt uns dies als Gestalter vor eine echte Herausforderung. Es gibt einen Trend zurück zu Grünpflanzen, zum Wachstum innerhalb eines Mikrokosmos; insbesondere zu Pflanzen die fähig sind, Giftstoffe aufzunehmen und in gute Raumluft umzuwandeln.
Auch Städte werden noch grüner; auf den Dächern werden Gärten, Hühnerställe, Bienenstöcke, ja sogar kleine Bauernhöfe errichtet. Schauen Sie sich z.B. Singapur an. Sie haben das Gefühl , die Stadt ist in einem Dschungel erbaut. In China und Japan gibt es Mikroappartements, die nur aus einer Schlafkoje bestehen. Selbst auf eine eigene Kochzeile wird verzichtet, weil man gewohnt ist auf der Straße oder im Restaurant zu essen.
Wir werden auch mit Elektrosmog anders umzugehen lernen, wenn ich nur ans Handy denke, dass zu jeder Zeit an unserem Körper ist. Strahlenentkoppelte Schlafbereiche setzen sich in Zukunft durch. Gute Energien schaffen, ist mittlerweile Schwerpunkt unserer Arbeit.
Showroom Parkalle © Werner Gritzbach
Was sind Ihrer Meinung nach die Megatrends des Bauen, Wohnen und Gestalten von Räumen?
Megatrend ist alles, was uns Ruhe, Behaglichkeit und Gesundheit verschafft. Design steht nicht mehr im Vordergrund. Nachhaltigkeit steht heute auch für Wiederverwendung. Man muss nicht alles wegschmeissen und austauschen. Vintage-Stoffe, alte Teile neu interpretiert oder Teppiche bleichen.
Man kann vieles aus alten Möbeln machen ohne sie zu entsorgen. Wir haben z.B. eine neue Möbelkollektion entworfen, die ausschließlich mit alten Stoffen bezogen ist.
Sie haben eine Kollektion herausgebracht mit den Namen “Anti depressive Collection” was hat Sie dazu bewegt?
Der Name wurde wegen der fröhlichen Farben gewählt. Ich selbst hatte eine schwierige private Phase in meinem Leben zu meistern. Dabei habe ich bemerkt, wie regelrecht „erhellend“ fröhliche Farben, insbesondere Rosa Töne auf mich wirkten. So habe ich mich daraufhin auch eingerichtet.
Alle Gäste die ich hatte, haben mich gefragt, warum das Ambiente so heiter und fröhlich sei. Einige glaubten sogar lauter Elfen flögen durch die Räume. Ich setzte mich daraufhin stark mit Farben in unserer Umgebung auseinander. Heute weiß ich: Ein Topf Farbe kann unser Leben verändern.
Schowroom Parkalle © Werner Gritzbach
Was ist das Besondere an Ihrem Interior Design, und wo stellen Sie Ihre Produkte her?
Das Besondere ist die Bequemlichkeit. Unsere Kunden „chillen“ gern ; das bedeutet für uns, dass sie gern auch mal zu zweit in einem Sessel sitzen oder aber gern die Füße hochlegen. Wir haben beispielsweise einen Tisch der es einem erlaubt, die Füße darauf zu legen. Er ist eine Mischung aus Polsterinsel und Tisch.
Hergestellt werden die Produkte in einer kleinen Manufaktur nahe Florenz. Hier in Hamburg machen wir das Konzept, Design und den Prototypen, in Italien wird es gebaut. Und aus Italien wird es direkt von einem Mitarbeiter hierher gebracht. Ohne große Spedition. Das verkürzt die Lieferzeiten natürlich sehr.
Mit welchen Materialien arbeiten Sie am liebsten?
Am liebsten arbeite ich mit Baumwolle, Viskose, Leinen. Also mit Naturmaterialien.
Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil beschreiben?
Mein persönlicher Stil ist der eines kleinen Mädchens, das noch an Märchen und den Weihnachtsmann glaubt. Das bedeutet: So viel Fantasie wie möglich.
Ästhetik bedeutet für Sie?
Schöngeist. Ästhetik ist immer auch der Schöngeist des Menschen, des Dienens des warmen Herzens. All das was vom Herzen kommt, ist für mich Ästhetik.
Was ist Luxus für Sie?
Luxus ist etwas, auf das man komplett verzichten kann. Luxus macht unabhängig aber nicht glücklich.
Nachhaltigkeit wird bei Ihnen gelebt durch?
Nachhaltigkeit ist für mich in erster Linie bewusstes Handeln. Egal was ich mache, ich stelle mir immer vor, wir hätten nicht einmal Elektrizität. Außerdem versuche ich Plastikmüll zu vermeiden wo es geht. Mein Traum vom autarken Leben auf dem Lande möchte ich mir gern eines Tages verwirklichen.
Herzlichen Dank liebe Frau Krages für das Interview!
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