CO2-negative Textilien aus dem Labor – eine Lösung für die Modeindustrie?

Textilien aus Treibhausgasen und Kohlenstoff binden - das Unternehmen Rubi Laboratories macht dies möglich und die Industrie reißt sich darum

labor

Source and Copyright by Rubi

Autor: Haus von Eden

Die Modebranche ist laut dem Greenpeace Detoxreport 2021 die drittgrößte CO2-verschmutzende Lieferkette der Welt und für fünf Prozent der globalen Lieferkettenemissionen zuständig. In der EU ist zudem der private Konsum von Textilien mit einem Verbrauch von jährlich etwa 1,3 Tonnen Rohstoffen und mehr als 100 Kubikmeter Wasser pro Person der viertgrößte Verursacher von Umweltbelastungen hinter den Bereichen Lebensmittel, Wohnen sowie Transport.

Ein kleines aber doch so mächtiges Enzym namens Rubsico soll nun die Lösung bringen. Das Unternehmen Rubi Labororatories hat sich von der Natur sowie ihrem Kreislauf inspirieren lassen. Es verwendet dabei Rubisco, welches ein Bestandteil in Pflanzen ist und deren Photosynthese vorantreibt, um kohlenstoffnegative Textilien herzustellen.

Eine Welt, in der menschlicher Wohlstand positiv gegenüber dem Planeten ist?

Schließlich ist das die Vision der beiden Zwillingsschwestern sowie Gründerinnen Neeka und Leila Mashouf von Rubi. Mit ihrer bahnbrechende Technologie schaffen die beiden Wissenschaftlerinnen eine Zukunft, in welcher Textilien durch eine zirkuläre Kohlenstoffwirtschaft erschlossen werden soll.

"Um unseren Planeten zu retten, müssen wir die globale Industrie und Produktionsmethoden über die Mode hinaus und branchenübergreifend neu denken" - Neeka & Leila Mashouf

Die traditionellen Technologien zur Textilproduktion, sind bekanntermaßen mit einer massiven CO2-Verschmutzung und Ressourcenverknappung verbunden. Daher haben Modelabels oftmals nur sehr begrenzte Möglichkeiten, ihre überaus wichtigen Nachhaltigkeitsverpflichtungen zu erfüllen und gleichzeitig ihre Produkte zu verkaufen.

Quelle & Copyright by Rubi Laboratories

Die Lösung: Nachhaltige Lieferketten mit der Rubi-Technologie

Das Verfahren von Rubi überspringt die schädlichen wasser-, land- sowie chemikalienintensiven Schritte, welche üblicherweise zum Anbau und zur Verarbeitung von Pflanzenfasern für die Modeindustrie gebraucht werden. Stattdessen werden die Cellulosefasern mit Hilfe von CO2 direkt synthetisiert. Dies ist eine innovative Technologie, welche durch den Einsatz von Enzymen, biochemische Prozesse im industriellen Maßstab antreibt. Das Resultat ist somit ein Viskose-Ersatz.

Die genutzten Enzyme sind dabei in der Lage die Emissionen zu "fressen". Damit entstehen also CO2-negative, ressourcenneutrale Zellulosetextilien aus Kohlenstoffdioxid oder auch Methan. Ein Vorgang der die Bindung von Treibhausgasen symbiotisch sowie im Einklang mit der Natur vorantreibt. Ein weiterer positiver Effekt: Das Verfahren ist zu 100% rückverfolgbar und das Produkt biologisch abbaubar. Laut Rubi entfernt jedes Kleidungsstück, welches mit der Rubi-Technologie entsteht, in etwa 2 Badewannen reines CO2 aus der Atmosphäre.

Rubi Laboratories

Quelle & Copyright by Rubi Laboratories

Ein Lichtblick für die Modebranche

Mittlerweile hat das innovative Unternehmen Funds in Höhe von über 4,5 Millionen US-Dollar aufbringen können, um umweltverträgliche Textilien in die Modebranche zu bringen und ihre Technologie voranzubringen. Keine andere Branche steht so unter Beschuss, wie die der Mode. Die Standards für nachhaltige Lösungen müssen daher besonders smart und wissenschaftlich fundiert sein. Die Innovation der beiden Schwestern revolutioniert daher die Lieferkette, indem mit jedem hergestellten Kleidungsstück CO2 aus der Atmosphäre entfernt wird.

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