Ist der angesagte NFT Art Boom schlecht für die Umwelt?

Der Hype um Crypto Art hat aufgrund des vermeintlich hohen Energieverbrauches eine Klima-Kontroverse ausgelöst - Doch es gibt Hoffnung für eine grüne Krypto Entwicklung

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Autor: Sarah Marie Lau

Millionen Dollar für ein digitales Kunstwerk – was unvorstellbar klingt, wurde für den 3D Künstler Beeple wahr. In Christie's erster Auktion für NFT (Non-Fungible Token) knackte sein digitales Kunstwerk die spektakuläre 69 Millionen Dollar Grenze. Emotional und sympathisch wie der Künstler nach dem Abschluss der Auktion, bei sich zu Hause, auf dem Sofa, in den armen seiner Frau, zu weinen beginnt! Dieses Bild zeigt welchen Unterschied neue Technologien gerade für Kreative und Künstler machen kann.

Doch viel Kritik gibt es rund um den vermeintlich hohen Energieverbrauch von NFTs. So werden NFT als schlecht für die Umwelt bewertet. Doch was ist Crypto Art überhaupt, warum ist der Energieverbrauch so hoch und gibt es eine nachhaltige Alternative. Alles Fact zum Thema NFT Umwelt gibt es hier.

Die technologische Revolution des Krypto Art hat einen Haken

NFTs wird eine vermeintlich massive CO2-Bilanz nachgesagt, die sich durch die Blockchain und Krypto Technologie zieht. Laut wurden die Stimmen bereits 2018, als Alex de Vries, der Autor von Digiconomist, in einer Studie den jährlichen Verbrauch von Bitcoin gleichwertig mit dem jährlichen Gesamtverbrauch Irlands schätzte. Problematisch vor allem für die Umwelt, weil diese Energie vor allen aus fossilen Brennstoffen stammt.

Für Künstler und Kreative ist NFT Art dennoch eine Revolution, für andere ein weiteres Energie- und damit Umweltproblem. Direkt nach dem Bekanntwerden des Millionen Deals von Beeple, nahm der NFT Boom mit dem Verkauf weiterer Tweets und Gifs nochmal Fahrt an. Dies könnte eine Zeitenwende für viele Künstler, Sammler und Investoren bedeuten.

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NFT schlecht für die Umwelt, aber attraktiv für Künstler

NFTs bieten die erstmalige Gelegenheit ein digitales Kunstwerk mit einem Eigentümer-Zertifikat auszustatten, das niemals geknackt oder gelöscht werden kann und gleichzeitig den Künstler an jedem weiteren Verkauf beteiligt. Die Künstler haben also die Gelegenheit ihre digitale Kunst zu schützen, auf einem digitalen Markt zu verkaufen und am Kunsthandel mitzuverdienen. Was vorher schlicht nicht möglich war.

Was ist ein NFT und woher stammt der hohe Energieverbrauch?

1. Blockchain

Ein NFT ist ein digitales Zertifikat, ein kryptografischer Token, das Eigentümer und Urheber an einen einzigartigen Vermögenswert bindet und eignet sich damit gerade für den digitalen Kunstmarkt optimal. NFT sind im Vergleich zum fungible Token nicht austauschbar und somit vor Kopien und Zerstörung geschützt. NFTs basieren dabei auf der Blockchain Technologie, die bekannteste Blockchain Anwendung ist die digitale Währung Bitcoin - wobei diese als Währung ein fungible Token darstellt. Blockchain ist eine kryptografische Verschlüsselungstechnologie, die Datensätze kontinuierlich miteinander verkettet.

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2. Ethereum

Die meisten NFTs sind auf der Ethereum Blockchain gespeichert. Ethereum hat sich zum Standard Marktplatz für Non-Fungible Tokens erklärt. Im Unterschied zu Bitcoin stellt Ethereum keine reine Kryptowährung dar, sondern auch eine Plattform für Anlegen, Verwalten und Ausführen von dezentralen Programmen, wie z.B. Crowd-Funding oder Online-Votings. Alle diese Abläufe verbrauchen viel Energie und haben dadurch eine schlechte CO2-Bilanz.

Die University of Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF) schätzt beispielsweise den Energieverbrauch von Bitcoin auf jährlich rund 137 TwH (Stand März 2021), was vergleichbar ist mit dem Energiekonsum von ganz Schweden. Im direkten Vergleich verbrauchen aber Länder wie China jährlich rund 6.500 TwH, die USA rund 4.000 TwH und Deutschland rund 520 TwH.

So ist diese vielversprechende neue Technologie leider alles andere als umweltfreundlich oder gar nachhaltig. Doch die digitale Uhr tickt schnell, erste Lösungen für eine nachhaltige Blockchain-Technologie zeichnen sich ab, wenn auch zaghaft.

NFT und Umwelt in Einklang bringen - Gibt es eine nachhaltige Lösung?

Die Co2-Bilanz digitaler Technologien und damit der aktuellen NFTs ist unumstritten. Während kritische Stimmen empfehlen auf NFT Art aus dem Ethereum Universum oder auf NFT Art gänzlich zu verzichten, gibt es auch Bewegungen und Möglichkeiten für einen nachhaltigen Ansatz. hier die besten Beispiele:

  • In die Green NFTs Kampagne von Jason Bailey investieren: Das Green NFTs Bounty System engagiert sich für mehr Aufmerksamkeit grüner Technologie und Entwicklung nahhaltiger NFT Systeme. Das Bounty System ist vergleichbar mit einer Crowdfunding Kampagne, man kann direkt an die Organisation spenden.
  • Den Proof-of-Stake Prozess beobachten: Der Proof-of-Stake Prozess, ist wesentlich einfacher in der Rechenleistung und damit im Energieverbrauch und der Co2-Bilanz. Dieser Prozess wird aktuell auch im Etherum Netzwerk entwickelt und macht Hoffnung auf eine umweltfreundlichere digitale Technologie auf Ethereum Basis.
  • In weniger bekannte Blockchain Technologie investieren: Vor allem in solche die von Anfang an auf Nachhaltigkeit setzen. Die Github Liste Eco-NFT zeigt noch unterschätzte aber dafür jetzt schon nachhaltige NFTs und Blockchain Technologien.

Grüne Krypto Entwicklung macht Hoffnung

Es lohnt sich also genauer hinzuschauen, nicht nur bei der Auswahl der NFT Art, sondern auch bei der Auswahl der basierenden Technologie. Krypto ist weiter spannend zu beobachten, ein früher Einstieg lohnt sich immer noch und gerade die grünen Krypto Entwicklungen machen Hoffnung auf eine nachhaltige Entwicklung der Digitalisierung.

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