Studie zeigt wie Menschen über Technologie und Nachhaltigkeit denken

Der Bosch Tech Kompass zeigt wie global über Technologie gedacht und empfunden wird.

Bosch Tech Kompass Studie

Autor: Sarah Marie Lau

Der deutsche Technologie-Konzern Bosch erforscht in einer Studie, wie die Menschen global zum technologischen Wandel stehen und zeigt vor allem im Hinblick auf Nachhaltigkeit einige Überraschungen. Welche Erwartungen stellen Menschen an eine globalisierte Welt und den Technischen Fortschritt. Das Resulatt ist der Bosch Tech Kompass 2022.

High-Tech Standorte, wie das Silicon Valley in den USA, der CERN in der Schweiz oder Shenzen in China sind die Zentren des Anthropozän und gestalten mit ihren Erzeugnissen unsere Zukunft. Mittels der repräsentativen Online-Umfrage wurden 8.000 Teilnehmer aus den USA, China, Deutschland, UK und Indien nach ihrer Meinung befragt: „Was Technologie mit den Menschen macht und für uns als Menschheit bedeutet?“.

Green Tech als Werkzeug gegen den Klimawandel?

Insgesamt fällt das Resultat der Befragung durchweg positiv aus, so glauben etwa 76% der befragten Menschen, dass Technologie ein entscheidendes Werkzeug im Kampf gegen den Klimawandel darstellt. Über alle Grenzen hinweg waren sich die Beteiligten einig, dass gerade Schlüsseltechnologien im Bereich des Climate Engineering, der Biotechnologie und Wasserstoff ihren Teil dazu beitragen werden, den Klimawandel zu bekämpfen. In China wird zudem Künstliche Intelligenz (KI) als wichtige grüne Technologie angesehen.

Rund 72% sagen der Befragten sagen, dass Technologie die Welt zu einem besseren Ort macht. Im Hinblick auf die Zukunft technologischer Entwicklungen sehen die Teilnehmer des Bosch Tech Kompass den Schwerpunkt in erster Linie bei KI (43%), dem Ausbau des 5-G Netzes (42%) und dem Traum vom autonomen Fahren. Vor allem sollen KI und 5G in den nächsten zehn Jahren die einflussreichsten Technologien seien. Auch der 3D-Druck und Service Drohnen sind oben mit dabei. Flugtaxis belegen mit AR/VR und Blockchain den letzten Platz.

 Bosch Tech Kompass Umfrage Nachhaltigkeit

Bosch Tech Kompass: Deutsche Tech-Skepsis, Chinesen fahren zum EXO-Planeten

Dass Technik den Planeten vor dem Untergang bewahren kann, ist vor allem in China und Indien die große Hoffnung. Beide Länder präsentieren sich weitaus technik-affiner und offener gegenüber technologischen Neuerungen. Deutschland, das Land der Dichter und Denker, landet hingegen am Ende des weltweiten Vergleichs landet. Keine andere Nation war gegenüber den Möglichkeiten der Mensch- Maschinen Interaktion skeptischer. Was das für das Gütesiegel „Made in Germany“ bedeutet wird sich noch herausstellen.

Auch wenn der Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, Dr. Stefan Hartung große Ambitionen und eine „Technik fürs Leben“ visioniert, die mittels herausragender technologischer Lösungen aus seinem Haus, den Menschen dienen soll. Besonders die Möglichkeit ausgespäht zu werden und eines Tages in eine Überwachungsstaat aufzuwachen, stellt wohl ein Horror-Szenario dar. Weitere Gründe für diese Zurückhaltung sind neben der Angst vor dem potenziellen Missbrauch der Technik zur Gewinnung von privaten Informationen. Jedoch auch die Furcht vor Cyberangriffen im Digitalen Raum, Datenschutz, aber auch Monopolismus einzelner Firmen.

Die Vernichtung der Menschheit, beispielsweise durch humanoide Roboter, hinterlässt bei über 29% der Befragten ein mulmiges Gefühl. Was angesichts dieser Zahl nicht besonders überraschend erscheint ist die Folge, dass es für 37% kein Problem darstellen würde die Erde dauerhaft zu verlassen und einem fremden Planeten zu leben. Diese Vorstellung auf einen EXO-Planeten auszuwandern, stieß vor allem in China und Indien auf großes Interesse.

Bosch tech kompass Ergebnisse

Vor- und Nachteile in der Waagschale

Im globalen Vergleich hält sich also die Stimmung der Befragten gegenüber Technologien, ihres Einsatzes und dem Nutzen für den Menschen in der Waage. Das verdeutlicht einmal mehr, dass sich Vorteile wie ein angenehmeres Leben (54 %), Sicherheit/Unfallprävention (51 %) und Erleichterungen bei der Arbeit (49 %), die Nachteile des Missbrauchs eher überdecken.

Rund 79% der Befragten glauben, dass auch der Unternehmenserfolg von digitalem Vertrauen abhängt. Für die meisten Menschen ist das Vertrauen in der der Metaverse wichtiger als in der analogen Welt. Jedoch schätzt eine Mehrheit nach wie vor den wirklichen Menschen als Gegenüber, wenn auch für beinahe alle das Smartphone ein essenzieller Bestandteil des Alltags ist. Chinesen und Inder wiedermals tech-affiner und hätten sogar kein Problem damit ihre Gedanken von einer KI einlesen zu lassen.

Technologie gleich ökologischer Quantensprung?

Rund 83% der Teilnehmer finden aber, dass der technische Fortschritt stärker auf die Lösungen gesellschaftlicher Probleme (Klimawandel, Pandemie, Nahrungsversorgung) ausgerichtet sein muss und weniger auf die Befriedigung individueller Bedürfnisse (E-Commerce, Social Media, Weltraumtourismus). Es bleibt somit abzuwarten, inwieweit der technologische Vorsprung uns wahrhaftig zu einem ökologischen und sozialen Quantensprung verhelfen kann. Fest steht jedoch, dass Tech-Riesen wie Apple, Microsoft oder Huawei, den technologischen Wandel auf diesem Planeten in den letzten 20 Jahren entscheidend vorangetrieben haben. Ihnen kommt zukünftig wahrscheinlich sogar eine noch größere Rolle zu und somit auch mehr Verantwortung hinsichtlich ethischen Fragen.

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