E-Bike-Pionier VanMoof meldet Insolvenz

Der E-Bike-Hersteller VanMoof hat Insolvenz angemeldet und Lavoie, ein E-Roller-Unternehmen, wird das Unternehmen übernehmen.

VanMoof E-Bike

Autor: Haus von Eden

  • Das E-Bike-Startup VanMoof hat Insolvenz angemeldet, nachdem es trotz erfolgreicher Verkäufe mit Qualitätsproblemen und teuren Reparaturen zu kämpfen hatte
  • McLaren Applied's Lavoie übernahm das Unternehmen überraschend, wahrscheinlich zu einem niedrigeren Preis als die letzte Bewertung ergab
  • Die Zukunft von VanMoof bleibt unsicher, aber die geplante Übernahme gibt Hoffnung

VanMoof: Der gescheiterte E-Bike Pionier

Am 18. Juli dieses Jahres war es für das niederländische E-Bike-Startup VanMoof so weit: Das Unternehmen meldete Insolvenz an, was viele in der urbanen Mobilitätsbranche überraschte. VanMoof hatte sich einen Namen mit seinen eleganten Designs und High-End-Fahrrädern gemacht und eine große Fahrgemeinde aufgebaut. Das Unternehmen hatte rund 200.000 Elektroräder verkauft, für jeweils mehr als 2.000 Euro pro Stück. Doch trotz des großen Erfolgs hatte das Unternehmen mit Qualitätsproblemen und teuren Reparaturen zu kämpfen. Dies stellte das Geschäftsmodell auf die Probe und verunsicherte Kund:innen.

Während der COVID-19-Pandemie hatte VanMoof mehr als 180 Millionen Dollar von Investor:innen eingesammelt und galt als Pionier in der aufstrebenden E-Bike-Branche. Die jetzige Insolvenz traf aber nicht nur VanMoofs Mitarbeiter:innen und Investor:innen, sondern auch Lieferanten, Einzelhandelsgeschäfte und Kund:innen die sich auf die Marke verlassen hatten.

Lavoie übernimmt VanMoof: Neuer Wind in der urbanen Mobilität

Die Rettung für VanMoof kam jedoch unerwartet, als Lavoie, die Elektroroller-Sparte von McLaren Applied, das Unternehmen aus der Insolvenz übernahm. Die genauen Übernahmebedingungen wurden zwar nicht bekannt gegeben, jedoch wird spekuliert, dass Lavoie einen "zweistelligen Millionenbetrag" (in Dollar) gezahlt hat. Das stellt einen erheblichen Rückgang gegenüber der letzten geschätzten Bewertung vom E-Bike-Startup im Jahr 2021 dar. Dort schätze Dealroom das Unternehmen auf 512 bis 768 Millionen Dollar. Die Transaktion soll Teil von Lavoies Strategie sein, sein Geschäft im Bereich urbaner Mobilität auszubauen, was die Produktion von E-Bikes und Rollern einschließt.

Die ungewisse Zukunft

Lavoie plant E-Bikes weiterhin unter dem Markennamen VanMoof zu verkaufen und möglicherweise auch seine eigenen Motorroller unter demselben Namen neu zu vermarkten. Grund dafür ist die treue Anhängerschaft.

Es heißt VanMoof wird sein bisheriges Einzelhandelsmodell aufgeben und auf Drittanbieter für den Verkauf und die Wartung von Fahrrädern umsatteln. McLaren Applied wird auch die neuen E-Bike-Modelle von VanMoof vertreiben. Unklar bleibt, ob die Gründer von VanMoof weiterhin in dem Unternehmen involviert bleiben.

Die Zukunft von VanMoof ist daher vorerst ungewiss. Aber mit der Unterstützung von Lavoie und McLaren Applied besteht die Hoffnung, dass die Marke wieder an Fahrt aufnehmen und ihre Position in der E-Bike-Branche stärken kann.

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