D21-Digital-Index: Die Herausforderungen der grünen Transformation

D21-Digital-Index bestätigt die zunehmende Verzahnung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung

D21-DIGITAL-INDEX 2023

Autor: Haus von Eden

Der D21-Digital-Index, eine Studie zur digitalen Gesellschaft, wurde am 20. Februar veröffentlicht. Die von Kantar durchgeführte Studie behandelt alljährlich den Zusammenhang zwischen digitaler und grüner Transformation. Gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fand eine Befragung von 25.000 Bundes-Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren zwischen August 2021 und Juli 2022 statt.

Zentrale Ergebnisse des D21-Digital-Index:

  • Digitale Gesellschaft: Großteil der Bevölkerung gehört mit soliden digitalen Kompetenzen zur Digitalen Mitte.
  • Resilienz im digitalen Wandel: Knapp zwei Drittel verfügen über wichtige Resilienzfaktoren.
  • Digitale Wertschöpfung: Nur Wenige glauben, dass ihr Beruf durch die Digitalisierung wegfallen könnte.
  • Zusammenhalt und Demokratie: Bürger:innen sehen Desinformationen als größte Gefahr der Digitalisierung für die Demokratie.
  • Zwillingstransformation: Zusammenspiel von grünem und digitalem Wandel noch nicht hinreichend durchdrungen.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Robert Habeck sagt in seinem Grußwort:

"Erfreulich ist, dass die Verzahnung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung weiter an Bedeutung gewinnt. 71% der Menschen in Deutschland geben an, neue digitale Geräte erst dann anzuschaffen, wenn es wirklich nötig ist. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg von 19%. Mir ist es wichtig, den ökologischen Fußabdruck digitaler Technologien möglichst klein zu halten. Wir müssen den weiteren Prozess der Digitalisierung deshalb noch stärker vom Energieverbrauch entkoppeln, etwa durch nachhaltige Software."

Value-Action Gap: Unwissen über den Einfluss der Digitalisierung auf Umwelt

Die Befragten schätzen die Wechselwirkungen der digitalen Transformation mit ökologischer Nachhaltigkeit unterschiedlich ein. Rund 34% sehen einen eher positiven Einfluss, während 35% einen eher negativen Einfluss erkennen. Die Studienautor:innen betonen, dass die Digitalisierung sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Ein sogenannter "Value-Action Gap" zeigt sich in der Schwierigkeit für 27% der Befragten, ihr digitales Verhalten zum Wohle der Umwelt zu verändern. Bei der jüngsten Generation der 14- bis 26-Jährigen liegt dieser Anteil bei 43%. Rund 49% der Befragten geben an, ihnen fehlen oft Informationen über den Einfluss digitaler Anwendungen auf die Umwelt. Insbesondere in Bezug auf CO2-Emissionen sowie den Energie- und Ressourcenverbrauch von Produkten.

Die Studie betont, dass die Digitalisierung allein den Klimawandel nicht stoppen kann, sieht jedoch Chancen in der hohen Entwicklungsgeschwindigkeit neuer Technologien. Digitale Technologien könnten helfen den CO2-Abdruck zu reduzieren, indem sie Prozesse effizienter und ressourcenschonender gestalten. Zudem die Instandhaltung und Wiederverwendbarkeit von Produkten erhöhen.

Fossil-Free durch Digitalisierung?

Die Studie zeigt außerdem, dass 35% der Befragten glauben, dass neue digitale Technologien große Chancen bieten, unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden.

Die soziale Nachhaltigkeit der Gesellschaft ist ebenfalls ein Thema der Studie. 64% der Befragten verfügen über wichtige Resilienzfaktoren für den digitalen Wandel. In Bezug auf Demokratie und sozialen Zusammenhalt schätzen 56% der Befragten die Digitalisierung als eher positiv ein, während 25% eher negative Auswirkungen erwarten. 64% nennen Desinformation als eines der größten Risiken für die Demokratie.

Als Fazit verdeutlicht der D21-Digital-Index, dass die digitale Transformation sowohl Potenziale als auch Schwierigkeiten in Bezug auf Umwelt und Gesellschaft mit sich bringt. Um die Vorteile der Digitalisierung, wie beispielsweise CO2-Minderung und soziale Nachhaltigkeit, wirksam auszuschöpfen, ist es unerlässlich, dass jeder einzelne informiert und aktiv bleibt.

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