Greenwashing Verbot – Modebranche reagiert auf die EU-Richtlinie CSRD

EU-Richtlinie CSRD fordert von der Modebranche ESG-Kennzahlen nach definierten Standards

Greenwashing Regularien

Autor: Haus von Eden

Seit Januar 2023 hat die EU mit der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) eine Nachhaltigkeits-Berichterstattung verabschiedet. Diese verlangt von der Modebranche die Veröffentlichung von ESG-Kennzahlen nach definierten Standards. Die CSRD soll bestehende Lücken bei den Berichtsvorschriften schließen und die Nachhaltigkeitsberichterstattung insgesamt ausweiten.

Dies sorgt nicht nur für mehr Kontrollen, sondern soll auch dem Greenwashing Einhalt gebieten. Einige Einzelhändler, wie Decathlon und H&M, hat das allerdings dazu veranlasst, die Verwendung von SAC-Labels (Sustainable Apparel Coalition) wieder einzustellen, um Sanktionen zu vermeiden.

Frankreich als Vorreiter für Eco-Labels

Bestimmte Unternehmen von öffentlichem Interesse in der EU müssen bereits dem Non-Financial Reporting Directive (NFRD) folgen und über ihre Nachhaltigkeit Bericht erstatten. Diese Berichtspflicht soll mit dem CSRD erheblich ausgeweitet werden. Damit steigt die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen Schätzungen zufolge EU-weit von 11.600 auf 49.000.

Frankreich geht noch einen Schritt weiter und arbeitet an einem Gesetz, das Marken dazu verpflichten soll, "Kohlenstoffetiketten" an ihren Modeartikeln anzubringen. Diese sollen mit Umweltnoten A bis E versehen werden. Zudem hoffen politische Entscheidungsträger der EU, dass die EU-Strategie für nachhaltige Textilien in globalen Wertschöpfungsketten ihre Wirkung zeigt. Da Marken, die weiterhin im Binnenmarkt verkaufen wollen, entsprechend handeln müssen.

Auch außerhalb der EU gibt es einen nachhaltigen regulatorischen Wandel. So hat die Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) in England bereits die "grünen" Behauptungen von Fast-Fashion Einzelhändlern wie Boohoo und Asos untersucht. In den USA setzen sich der kalifornische Garment Worker Protection Act, der New Yorker Fashion Sustainability and Social Accountability Act und der Federal Fabric Act gegen Greenwashing und Co. ein.

Rückverfolgbarkeit: Gesetz und USP

Und auch für den Verbraucher:innen wird es immer wichtiger, dass Modeunternehmen nachhaltig und transparent agieren. Laut einer Umfrage von Euromonitors "Voice of the Consumer: Lifestyles Survey 2022" ist dies ein entscheidender Faktor beim Kaufverhalten. Unternehmen müssen daher proaktiv ihre Lieferkette planen. Insbesondere um Umwelt- und Sozialrisiken zu minimieren und die Einhaltung relevanter Gesetze zu gewährleisten.

Die Rückverfolgbarkeit der Lieferkette wird daher zunehmend wichtig. Kurzfristig wird dies wahrscheinlich die Einführung der Blockchain- Technologie und die durchgängige Abbildung der Lieferkette vorantreiben. Der spanische Modehändler Mango hat bereits sein 2017 eingeführtes Committed-Label fallen gelassen, um sich auf die neuen Umweltanforderungen der EU vorzubereiten.

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