Carbon Offset und Carbon Insetting - Vor- und Nachteile der zwei Ansätze zur Reduktion von Treibhausgasemissionen
Autor: Haus von Eden
- Carbon Offset und Carbon Insetting als Ansätze zur Reduktion von Treibhausgasemissionen
- Carbon Offset erntet Kritik als letzter Ausweg zur Reduktion des Footprints
- Carbon Insetting als Alternative, um Treibhausgasemissionen innerhalb der Wertschöpfungskette zu reduzieren
Im Zuge der globalen Klimakrise suchen Unternehmen vermehrt nach Lösungen, um ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Zwei Ansätze, die derzeit diskutiert werden, sind Carbon Offset und Carbon Insetting. Beide Methoden haben das Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, unterscheiden sich jedoch in ihrer Umsetzung und Wirkung.
Carbon Offset: Als letzter Ausweg?
Carbon Offset ermöglicht Unternehmen und Privatpersonen, ihren eigenen CO2-Ausstoß durch den Kauf von CO2-Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten auszugleichen. Allerdings sehen Kritiker in dieser Methode einen Anreiz, das eigene Verhalten nicht ändern zu müssen. Zudem besteht die Gefahr einer Unterstützung autokratischer Regime bei der Wahl von Klimaschutzprojekten. Um diese Risiken zu minimieren, müssen klare Standards eingeführt werden. Klimaschutzorganisationen sollten Kunden dazu ermutigen, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren, bevor sie kompensieren. Wenn nichts anderes möglich ist, kann die Kompensation jedoch ein letzter Ausweg sein.
Carbon Insetting: Mehr Gutes tun, anstatt weniger Schlechtes
Carbon Insetting setzt hingegen auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette von Unternehmen. Naturbasierte Lösungen wie Wiederaufforstung, Agroforstwirtschaft, erneuerbare Energien und regenerative Landwirtschaft können hierbei zum Einsatz kommen. Insetting konzentriert sich darauf, innerhalb der eigenen Wertschöpfungskette mehr Gutes zu tun, anstatt weniger Schlechtes. Unternehmen können ihre Lieferketten auf Hotspots von Treibhausgasemissionen untersuchen und naturverträglichere Lösungen und Prozesse implementieren.
Obwohl Kohlenstoffausgleich ein wichtiger Schritt ist, kann er nicht als Ersatz für direkte Emissionsreduzierungen angesehen werden. Insetting hat jedoch das Potenzial, einen langfristigen Wandel in der Unternehmenspraxis zu bewirken und gleichzeitig die biologische Vielfalt zu schützen. Unternehmen wie Ganni und Nespresso setzen bereits auf erneuerbare Energietechnologien und regenerative Landwirtschaft, um ihre Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig neue Einkommensmöglichkeiten und Verbesserungen für die Gemeinden zu schaffen.
Es ist wichtig, dass Unternehmen und Klimaschutzorganisationen nicht nur auf kurzfristige Lösungen setzen, sondern langfristige Strategien entwickeln, um die Treibhausgasemissionen nachhaltig zu reduzieren. Sowohl Carbon Offset als auch Carbon Insetting können hierbei eine Rolle spielen. Unternehmen sollten jedoch genau prüfen, welche Methode am besten zu ihren Zielen und Praktiken passt.
