Weißgold Know-How: Hier ist alles Gold, was glänzt

Exklusive Schmuckkreationen aus Weißgold versprechen zeitlose Freude. Aber warum ist Weißgold Premium und wo gibt es die schönsten Schmuckstücke?

weiss gold
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Autor: Julia Schindler

Goldschmuck kann klassisch und filigran oder symbolträchtig und opulent sein. Gemeinsam haben es die exklusiven Schmuckstücke, dass sie zeitlos sind, von Generation zu Generation erneut Freude machen. Abgesehen vom Stil der Kreation gibt es aber auch unterschiede in der Legierung des Goldes. Besonders hochwertig und beliebt: Weißgold. Aber was genau versteckt sich hinter dem Edelmetall, was sind die Vorteile und wo gibt es die schönsten Schmuckstücke?

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Was ist Weißgold?

Weißgold ist eine Legierung von Gold, dem chemischem Symbol Au. Das bedeutet, dass es sich um eine Mischung verschiedener Metalle handelt. Bestehend aus Anteilen anderer Edelmetalle wie Silber und Platin oder Nickel und Palladium.

Pures Gold ist nämlich sehr weich und entsprechend nicht hart genug um verarbeitet zu werden - insbesondere bei der Fertigung graziler Ringe. Als Konsequenz würden Schmuckkreationen aus reinem Gold - oder auch mit hohem Goldanteil - schnell die Form verlieren und zerkratzen.

Egal für welches Gold Sie sich entschieden, wichtig ist es dabei stets auf ethisches Gold zu setzen. Dies sichert die Rohstoffgewinnung frei von giftigen Schadstoffen sowie einen Abbau unter fairen Arbeitsbedingungen. Meist setzen Hersteller dafür auf die "Fairminded-Zertifizierung".

Premium Weißgold

Abhängig von der Auswahl der Metalle für die Legierung können verschiedene Gold-Nuancen erzielt werden. Während jedes Metall zur Legierung dem Gold die gelbe Farbintensität entzieht, können die Nuancen bestimmt durch das Metallmischverhältnis von stahlgrau, über blaugrau bis hin zu blassgelb reichen.

Umso höher der Anteil an Platin oder Palladium ist, desto definierter ist die weißgrau-silbrige Färbung des Goldes. Ein Qualitätsmerkmal. Als offizieller Orientierungsrahmen gilt dabei die White Gold Task Force der World Gold Council und Manufacturing Jewelers and Suppliers of America. Diese kategorisiert nämlich unterschiedliche Farbgebungen von Weißgold und unterscheidet zwischen den Qualitätsniveaus 1. Premium White, 2. Standard White und 3. Off White.

Chopard - Happy Dreams Weißgold Kette Damen

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Quelle & Copyright by Chopard

circa 6.270 € - erhältlich bei Farfetch

Unterschiede zu anderen Edelmetallen

1. Weißgold versus Platin

Als natürliches, weißes Edelmetall, ist Platin etwas heller als Weißgold, welches abhängig vom Verhältnis der Legierung beispielsweise einen leichten gelblichen Schimmer haben kann. In der Verarbeitung ist Platin dafür aufwendiger. Grund dafür ist, dass es das härteste Metall in der Schmuckverarbeitung ist.

Abrieb und Kratzer sind bei Platin entsprechend geringer sowie anderen Edelmetallen. Dass es deshalb marginal schwerer ist, macht sich beim Tragen von Ringen bemerkbar - sollte allerdings eher als Qualitätsmerkmal als als Last gewertet werden.

Vorsicht: Aufgrund der Härte des Metalls zerkratzt Platin zwar selbst nicht, dafür aber Schmuck aus anderen Edelmetallen, wenn er permanent gegen Platin reibt. Ein Beispiel dafür wären die Kombination aus Ehe- und Verlobungsring an einem Finger. Weißgold hingegen lässt sich einfach mit anderen Stücken tragen.

2. Weißgold versus Silber

Farblich geben sich Weißgold und Silber nicht viel. Sie sind sich optisch sogar so ähnlich, dass ein ungeschultes Auge oft keine Unterschiede feststellen kann. Trotzdem lohnt es sich, zwischen beiden zu Unterscheiden - In Sachen Härte und Oxidation gibt es nämlich sehr wohl Unterschiede. Unterschiede, die die Langlebigkeit und Qualität des Schmuckstücks beeinflussen.

Silber hat eine sehr geringe Härte. Das Ergebnis: es verbiegt sich leicht - insbesondere bei filigranen Kreationen. Dagegen kann durch eine Legierung mehr Materialstabilität erzielt werden, weshalb Weißgold robuster ist und Schmuckstücke aus dem Edenmetall somit auch länger makellos bleiben.

Ein großer Pluspunkt, da Schmuck zeitlos sein soll und über mehrere Generationen hinweg getragen werden kann sowie soll. Daneben ist die Oxidation von Silber ein gängiges Problem. Aufgrund von Schwefel in der Luft kommt es durch chemische Verbindungen dazu, dass es grau bis schwarz anläuft. Während sich das zwar mittels Silberreinigungstücher beseitigen lässt, kommt es mit Weißgold gar nicht erst dazu.

3. Weißgold versus Gelb- und Rotgold

Gelbgold entsteht durch eine Legierung aus Gold, Silber und Kupfer. Ziel ist es, die reine Goldfarbe zu erhalten, während die Materialeigenschaften verbessert werden. Der gravierende Unterschied zwischen Weiß- und Gelbgold liegt somit in der Legierung und der damit einhergehenden Optik. Ähnlich sieht es bei Rotgold aus. Das farbliche Spektrum von Rotgold reicht von Rostrot bis hin Roségold. Grund dafür ist der hohe Kupferanteil der Legierung.

Deshalb ist es allerdings auch anfällig für Oxidation: regelmäßige Pflege ist ein Must-Do. Da Platin in der Legierung von Weißgold ist, ist es härter und somit stabiler und kratzfester als Gelb- und Rotgold. Die Hochwertigkeit des Edelmetalls spiegelt sich zudem oft im Preis wider.

Cartier - Love Trauring

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circa 1.140 € - erhältlich bei Cartier

Vor- und Nachteile von Weißgold im Überblick

Vorteile

  • Keine Oxidation, keine Verfärbungen
  • Einfache Verarbeitung (auch im Nachhinein Anpassungen möglich)
  • Qualitativ hochwertig (hoher Goldanteil sowie Zugabe von Platin)
  • Abhängig von der Legierung in verschiedene Farbnuancen erhältlich
  • Robuster gegen Kratzer als Silber, Gelb- und Rotgold

Nachteile

  • Im Vergleich zu Platin anfällig für Kratzer
  • Abhängig von der Legierung oft teurer als andere Goldvarianten

Must-Have: Ehe- und Verlobungsring aus Weißgold

Die klassische Tiffany Variante ist wohl das Sinnbild eines Verlobungsringes - elegant, schön, zeitlos, schlicht. Dabei fällt die Wahl zumeist auf einen silbrigen Ring, da diese Farbnuance Brillanten und Diamanten besonders gut zur Geltung bringt. Neben Ästhetik muss er allerdings auch in punkto Kombinierbarkeit sowie Alltagstauglichkeit glänzen. Das gleiche gilt für Trauringe.

Und ist genau der Grund, warum Weißgold das bevorzugte Material für Verlobungs- sowie Eheringe sind. Während ein Weißgold Ring mit schlichter Eleganz besticht, ist er zudem praktisch. Trotz Silberoptik zerkratzt er nämlich nicht so einfach und ist resistent gegen Verfärbungen. Obwohl Platin zwar noch robuster ist, punktet dagegen der Weißgold Preis.

Doch auch für alle, die sich aktuell nicht auf ein romantischen Anlass vorbereiten, finden sich viele schöne Kreationen. Sei es ein Armband oder eine Kette für Herren oder Damen. Schmuck aus diesem Material ist hochwertig, schön, strapazierfähig und kann jedem Outfit die richtige Eleganz verleihen.

BRAND-GUIDE

Über die Entstehung von Weißgold

Der Ursprung des Edelmetalls liegt 1912 in Deutschland. Und zwar in Pforzheim, einer Stadt in Baden-Württemberg. Aufgrund politischer Umbrüche war es zu dieser Zeit nicht mehr möglich, Platin aus Russland zu beziehen. Da es aber hoch im Kurs stand, galt es schnell eine Alternative zu finden.

Diese Alternative sollte die silbrige Farbe des Platins haben, im Gegensatz zu herkömmlichen Silber allerdings nicht oxidieren und somit zu Verfärbungen tendieren. Trotz der Beliebtheit des Platins galt es nämlich als vergleichsweise schwergewichtig und auch seine Verarbeitung war aufgrund der Härte des Edelmetalls mühsam.

Durch das Verfahren, der Legierung, zur Herstellung von Weißgold, konnte nun den Nachteilen anderer Edelmetalle begegnet werden. Erstmals fand sich ein Metall, welches günstiger sowie leichter zu verarbeiten war als Platin, dafür aber die gleiche Farbe hatte, ohne jegliche Spuren des gelblichen Charakters von Gold zu zeigen und nicht wie klassisches Silber anlief.

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