Waldsterben verhindern – Ursachen und was jeder Einzelne tun kann

Wälder müssen deutschland- und weltweit geschützt werden. Das wissen wir spätestens seit den Waldbränden im Amazonas. Wir zeigen, was jeder Einzelne gegen das Waldsterben tun kann 

waldsterben

Wälder sterben sowohl in Deutschland als auch weltweit – und das mit rapider Geschwindigkeit. Dabei zählt die Erhaltung der Wälder zu einer der effizientesten Maßnahmen zum Klimaschutz. Sie bilden mit rund 70 Prozent den größten Kohlendioxid-Speicher (CO2) der Erde und bedecken gleichzeitig rund 30 Prozent der Erdoberfläche. Spätestens seit den Waldbränden im Amazonas werden diese Erkenntnisse zunehmend national und international kommuniziert und erfordern auch auf persönlicher Ebene ein Umdenken. Wir zeigen Gründe sowie Ursachen für das Waldsterben und was jeder Einzelne dagegen tun kann.

Was versteht man unter Abholzung, Entwaldung und Waldsterben?

Unter Abholzung, Waldsterben oder Entwaldung versteht man die Massenvernichtung von Wäldern, um langfristige Vorteile einem kurzfristigen Gewinn gegenüber zu opfern. Nach Angaben der Weltbank hat die Welt zwischen 1990 und 2016 1,3 Millionen Quadratkilometer Wald verloren – was einer Fläche größer als Südafrika entspricht. Seit Beginn der Abholzung wurden dabei ganze 46 Prozent aller Bäume gefällt und die Verluste steigen weiter.

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Bildquelle: NABU Bundverband

Gründe und Ursachen der Abholzung

Die Landwirtschaft ist eine der gravierendsten Ursachen von Abholzung, die das Waldsterben in Deutschland und weltweit beeinflusst. Sie benötigt große Flächen an Land, um zum Beispiel Soja-Plantagen, Palmen oder Getreide anzubauen. In Malaysia und Indonesien findet die Abholzung vor allem statt, um Palmöl, das zum Beispiel in Shampoos enthalten ist, zu produzieren. Aber auch die Viehzucht von beispielsweise Rindern spielt eine Rolle in der Abholzung von Wäldern. Im Amazonasgebiet sind Viehzuchtbetriebe die Hauptursache für das Waldsterben.

Auch die Zersiedlung und Urbanisierung, also das Ausbreiten der Städte, trägt einen Teil zur Abholzung bei. Menschen nehmen immer mehr Lebensraum für den Städtebau ein und nehmen dabei oft nur wenig Rücksicht auf die vorherrschenden Wälder in Deutschland und weltweit. Für Holz- und Papierprodukte, die in die ganze Welt geliefert werden, werden jedes Jahr unzählige Bäume gefällt. Illegale Händler bauen sogar extra Straßen, um sich Zugang zu immer entlegeneren Wäldern zu verschaffen, um dort weiter Bäume zu fällen. Dennoch ist nicht jede Abholzung beabsichtigt. Waldbrände zum Beispiel treten als „natürliche“ Faktoren auf - auch wenn es sich bei den Ursachen meistens um eine Kombination aus menschlichen und natürlichen Faktoren handelt.

Folgen und was man als Konsument tun kann

Da alle Wälder weltweit die Treibhausgasbilanz beeinflussen, hat die Abholzung und das Waldsterben einen großen Einfluss auf die Erderwärmung.

Dies geschieht auf zwei Weisen:

  • Zum einen gelangt Kohlendioxid, welches Bäume speichern, beim Abholzen zurück in die Atmosphäre. Dort verhindert es, dass Erdwärme oder Sonneneinstrahlung entweichen können. Bis zu einem gewissen Grad ist das sehr nützlich, kann aber bei einer zu großen Kohlendioxid-Dosis zu einer drastischen Erwärmung der Erde führen.
  • Zum anderen bedeutet weniger Wald offensichtlich auch eine größere Menge an Treibhausgasen, die in die Atmosphäre gelangen, da Bäume diese sonst viele Jahre speichern.

Die Erderwärmung und das Waldsterben bleiben nicht folgenlos für die Bewohner dieser Erde. Wälder machen nämlich den Lebensraum von über 80 Prozent aller auf dem Land lebenden Lebewesen und Pflanzen aus. Das hat zur Folge, dass jährlich rund 4000 – 6000 der Spezies im Regenwald aussterben. Zu den durch die Entwaldung bedrohten Arten zählen beispielsweise der Orang-Utan, der Sumatra-Tiger und viele Vogelarten. Das Entfernen von Bäumen entzieht dem Wald außerdem Teile seines Baldachins, welches die Sonnenstrahlen tagsüber blockiert und die Wärme nachts speichert. Diese Störung führt zu immer extremeren Temperaturschwankungen, die für Pflanzen und Tiere schädlich sein können.

Aber auch rund 250 Millionen Menschen, die in Wald- und Savannengebieten leben, sind auf die Existenz der Wälder angewiesen. Der südamerikanische Regenwald beeinflusst zum Beispiel regionale und überregionale Wasserkreisläufe und ist somit der Schlüssel zur Wasserversorgung in brasilianischen Städten und Nachbarländern.

 

Was Verbraucher tun können

Die Effekte sind enorm, aber nicht irreversibel: Glücklicherweise gibt es für den Konsumenten einige Möglichkeiten, um gegen das Waldsterben anzugehen. Es ist zum einen sinnvoll, genau auf die Herkunft und Qualität von Produkten und Fleischwaren zu achten und nach nachhaltig erzeugten Quellen zu suchen. Gemeinnützige Organisationen des Forest Stewardship Council und der Rainforest Alliance kennzeichnen zum Beispiel zertifizierte Produkte. Zum anderen gibt es zahlreiche Projekte, an denen sich jeder beteiligen kann. Beispielsweise hat das ostafrikanische Äthiopien mithilfe von Freiwilligen 350 Millionen Bäume gepflanzt, die sich über das ganze Land erstrecken. In nur zwölf Stunden wurde damit der Weltrekord gebrochen.

Hier sind die Top Unternehmen, die sich für das Bäume pflanzen einsetzen:

  1. Ecosia - Suchmaschine, die für jede Suche einen Baum pflanzt
  2. Tentree - Für jedes verkaufte Kleidungsstück wird ein Baum gepflanzt
  3. Eden Reforestration - Einer der mittlerweile größten Wohltätigkeitsorganisationen fürs Bäume pflanzen, bereits ab einem Dollar sind Sie dabei
  4. Nabu - Waldpatenschaft verschenken mit dem Deutschen Naturschutzbund
  5. F3 Life - Fördert Kredite für kleine Bauern weltweit und hat damit den United Nations Development Award gewonnen
  6. Biocarbon Engineering - Entwickelt neue Technologien, um weit flächiges Bäume pflanzen zu ermöglichen z.B. mit Dronen

Wälder in Deutschland und weltweit schützen

Das Waldsterben schreitet Jahr für Jahr in rapider Geschwindigkeit voran, obwohl die Hoffnung für eine besseres Klima in den Wäldern begründet liegt. Statt auf kurzfristigen Gewinn zu setzen, ist es an der Zeit, langfristige Vorteile in den Blick zu nehmen und sich bewusst der Verantwortung als Konsument zu stellen – für die Umwelt, Tiere und Mitmenschen.

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