Bis zu 18% Verluste des weltweiten BIP könnten bis 2050 verzeichnet werden, sollte die globale Temperatur um 3,2°C ansteigen
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Autor: Lara-Sophie Buckow
Das Swiss Re Institut hat Stresstests vorgenommen, um zu analysieren, wie sich der Klimawandel und die globale Erderwärmung bis 2050 auf die weltweite Wirtschaft auswirkt. Insgesamt wurden 48 Länder analysiert, welche für 90% der Weltwirtschaft stehen. Die Ergebnisse zeigen, dass international ein Verlust des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von bis 18%, im Vergleich zu einer Welt ohne Erderwärmung, möglich ist, sollten Temperaturen um 3,2°C steigen.
Unterschiede auf Grund von Lage und vorliegenden Ressourcen
Nach Angaben des Swiss Re Institut sind vor allem Schwellenländer wie Malaysia, Thailand, Indien, die Philippinen und Indonesien von diesen Verlusten betroffen. Doch auch Nationen wie China mit einem Verlust von 24%, fast einem Viertel des aktuellen BIP, wären stark davon betroffen. Bei Ländern in der nördlichen Hemisphäre wären die Verluste geringer. Dies liegt vor allem an ihrer Lage, doch auch an deren Ressourcen. Denn sie können sich schnell an die klimatischen und damit wirtschaftlichen Veränderungen anzupassen, sowie die Auswirkungen entsprechend mildern. Trotzdem würden auch Nationen wie die USA, Kanada und Großbritannien 10% weniger BIP verzeichnen, Europa sogar 11%.
Thierry Léger, Group Chief Underwriting Officer sowie Chairman des Swiss Re Institut, betonte: „Klimarisiken betreffen jede Gesellschaft, jedes Unternehmen und jeden Einzelnen. Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf fast 10 Milliarden Menschen anwachsen, insbesondere in den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Wir müssen also jetzt handeln, um die Risiken zu mindern und Netto-Null-Ziele zu erreichen."
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Globale Zusammenarbeit gegen die Erderwärmung
Insgesamt hat das Swiss Re Institut 4 unterschiedliche Szenarien für die nächsten 30 Jahre durchgeführt. Sollten die Maßnahmen und Richtlinien des Pariser Abkommens eingehalten werden, und somit die Erderwärmung deutlich unter 2°C bleiben, so würde der weltweite BIP lediglich um 4,2% sinken. Doch um diese Ziele zu erreichen, ist ein internationaler Wandel gefragt, um gemeinsam Veränderung zu schaffen. Denn lauft Swiss Re würden die Verluste bei einer Erwärmung von 2°C bereits bei 11% liegen. Bei 2,6°C sogar bei 14%.
Zu den Ergebnissen der Stresstests, findet Jérôme Haegeli, Group Chief Economist von Swiss Re, klare Worte: „Der Klimawandel ist ein systematisches Risiko und kann nur global angegangen werden. Bisher wird zu wenig getan. Transparenz und Offenlegung der eingebetteten Netto-Null-Bemühungen von Regierungen, sowie dem Privatsektor sind gleichermaßen von entscheidender Bedeutung. Nur wenn öffentlicher und privater Sektor an einem Strang ziehen, wird der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft möglich sein. Eine globale Zusammenarbeit zur Erleichterung der Finanzströme in gefährdete Volkswirtschaften ist von wesentlicher Bedeutung. Wir haben jetzt die Gelegenheit, den Kurs zu korrigieren und eine grünere, nachhaltigere sowie widerstandsfähigere Welt zu schaffen.“
Mehr Maßnahmen zur Reduktion der Erderwärmung notwendig
Eine Kombination aus zahlreichen Maßnahmen würde dieser negativen Klima- und Wirtschaftsentwicklung entgegenwirken. So müssen CO2 Emissionen höher versteuert, sowie grüne und nachhaltige Technologien und Entwicklungen mehr gefördert sowie unterstützt werden. Swiss Re fordert außerdem, dass Unternehmen innerhalb ihres Geschäftsberichtes auch ihre Pläne darlegen sollten, wie sie die Ziele des Pariser Abkommens erreichen und klimaneutral werden wollen.
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