Planetary Health Diet – Ein Konzept für die Gesundheit der Menschen und des Planeten

Die Planetary Health Diet zeigt, wie sich bis 2050 fast 10 Milliarden Menschen gesund & nachhaltig ernähren können

plant based

Die Planetary Health Diet ist ein Ernährungskonzept der EAT-Lancet-Kommission, durch welches sich bis 2050 fast 10 Milliarden Menschen nachhaltig und gesund ernähren können. Zudem wird dem Planeten durch die Diät kein Schaden zugefügt. Neben der Gesundheit des Menschen fokussiert die Planetary Health Diet nämlich die Zukunft unserer Erde. Dies liegt daran, dass Ernährung als wichtigster Motor für die Optimierung von Gesundheit und umweltbezogener Nachhaltigkeit gilt. Ändern wir unsere Ernährungsgewohnheiten nicht, so hinterlassen wir Folgegenerationen einen Planeten, der von Mangelernährung und vermeidbaren Krankheiten gezeichnet ist.

Planetary health diet

Quelle: The EAT-Lancet Commission

Nachhaltige Ernährung stärkt die menschliche Gesundheit und die Umwelt

Es ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit, ein nachhaltiges und gesundes Nahrungsmittelsystem für die stetig wachsende Weltbevölkerung zu schaffen. Momentan zeichnet sich das System durch starke Ungleichheiten aus – während mehr als 820 Millionen Menschen unter Mangelernährung leiden, steigt der Konsum insbesondere in der westlichen Welt kontinuierlich. Ein großer Anteil der Produkte, die täglich verzehrt werden sind dabei nachweislich ungesund und somit gefährlich. Ungesunde Ernährung birgt ein höheres Sterberisiko als Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum kombiniert.

Die globale Lebensmittelproduktion bedroht die Klimastabilität, die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme und das Leben unzähliger Menschen. Entlang der gesamten Lieferkette – von der Produktion bis zum Verkauf im Einzelhandel – wirkt sie sich auf die Umwelt aus. Um diese zu schützen, muss es eine radikale Transformation des Systems geben.

Interessante Themen: Innovative Food Start Ups verändern die Lebensmittelindustrie

Die Planetary Health Diet - ein konkreter Plan für die Zukunft

Die EAT-Lancet-Kommission hat sich dieser Aufgabe angenommen und mit den Bereichen der Gesundheit, Landwirtschaft, Politikwissenschaften und ökologischer Nachhaltigkeit beschäftigt, um die Lebensmittelproduktion nachhaltiger zu gestalten. In diesem Prozess erforschten Wissenschaftler verschiedener Lehren Lösungen, die sich sowohl auf die Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur als auch auf den Menschen, die Tiere und die Umwelt beziehen.

Die Planetary Health Diet ist das Ergebnis dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse und repräsentiert so den Grundstein des benötigten radikalen Systemwandels. Das Konzept kann die Lebensmittelindustrie und damit einhergehend die Gesundheit von 10 Milliarden Menschen bis 2050 optimieren.

Eine gesunde Ernährung fördert die menschliche Gesundheit nicht nur im Sinne der Absenz von Krankheiten. Sie führt ebenso zu einer Zunahme des holistischen Wohlbefindens und somit einem Zustand der körperlichen, geistigen und sozialen Ausgeglichenheit. Um sich optimal zu ernähren, sollten Sie ungesättigte Fettsäuren, raffiniertes Getreide, Zucker und stark verarbeitete Gerichte vermeiden. Stattdessen konzentrieren Sie sich auf die optimale Kalorienaufnahme und eine Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel.

Neben einer Anpassung oder Umstellung der Ernährung, kann jeder einzelne den Systemwandel durch konkrete Maßnahmen unterstützen, die sich der Planetary Health Diet entnehmen lassen.

BRAND-GUIDE

Die Top 5 Strategien der Planetary Health Diet

1. Verfügbarkeit und Transparenz

Der Verzehr pflanzlicher Lebensmittel (Obst, Gemüse, Nüsse, Vollkornprodukte etc.), ist dem tierischer Lebensmittel vorzuziehen. Dazu wird es empfohlen, insbesondere den Konsum von Fleischprodukten einzuschränken. Für Lebensmittelproduzenten bedeutet dies einen Anstieg in der Produktion pflanzlicher und gesunder Nahrungsmittel. Diese müssen statt ungesunden Alternativen zugänglich, verfügbar und erschwinglich sein. Zudem sollen Gesundheitsinformationen und Nachhaltigkeitserziehung für Jeden zur Verfügung stehen.

2. Qualität statt Quantität

Eine neue landwirtschaftliche Priorität ist es, Lebensmittel qualitativ hochwertig statt in großen Mengen zu produzieren. Dazu dürfen nicht nur kalorienreiche Lebensmittel produziert werden, um die stetig wachsende Weltbevölkerung zu sättigen. Wichtiger ist es, diverse Lebensmittel, die die Gesundheit fördern und umweltbezogene Nachhaltigkeit unterstützen, zu produzieren. Daneben muss es zu einer Neuausrichtung der Agrar- und Meerespolitik in Richtung der Verwendung einer Vielzahl nahrhafter Lebensmittel, um die Biodiversität zu vergrößern, kommen. Momentan liegt die Konzentration viel zu stark darauf, die Menge weniger selektierter Getreide zu vergrößern.

3. Nachhaltige Nahrungsgewinnung

Aktuell bedarf es einer landwirtschaftlichen Revolution, die durch Nachhaltigkeit sowie ihrer Intensivierung und Systeminnovation angetrieben ist. Dies würde radikale Verbesserungen in der Effizienz des Verbrauches von Düngemittel und Wasser, Recycling von Phosphor, eine Umverteilung des globalen Verbrauches von Phosphor und Stickstoff, Klimaschutzmaßnahmen und die Erhöhung der Biodiversität in Agrarkulturen mit sich bringen. Dazu ist es wichtig, CO2-Emissionen drastisch zu minimieren.

 4. Schutz der Natur, Biodiversität und Ozeane

Lebensmittel sollen ausschließlich von landwirtschaftlichen Flächen, die bereits existieren, gewonnen werden. Dies bedeutet die Umsetzung einer Null-Expansions-Politik für neue Flächen in natürlichen Ökosystemen und artenreichen Wäldern. Dazu sollen neue Bewirtschaftungsstrategien degradierte Flächen wiederherstellen sowie aufforsten, um die verbleibende biologische Vielfalt intakt zu halten. Darüber hinaus müssen die Weltmeere geschützt werden, damit sich die Fischerei nicht negativ auf die Ökosysteme auswirkt und Ressourcen verantwortungsbewusst sowie nachhaltig genutzt werden.

5. Lebensmittelabfälle reduzieren

Ein Entwicklungsziel ist es, den Verlust sowie die Verschwendung von Lebensmitteln um 50% zu verringern. Dafür müssen auf der Produktionsseite Lebensmittelverluste und auf der Verbraucherseite Lebensmittelverschwendung reduziert werden – und zwar auf globaler Ebene. Um dies umzusetzen, bedarf es einerseits technologischer Lösungen entlang der Lebensmittelversorgungskette sowie öffentlicher Richtlinien, die die Verschwendung von Lebensmitteln einschränken. Diese Lösungen und Richtlinien beziehen sich beispielsweise auf die Verbesserung der Infrastruktur nach der Ernte, verbesserte Zusammenarbeit entlang der Lieferkette sowie die Schulung der Hersteller und Aufklärung der Verbraucher.

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