2024 will Paris alles anders machen. Der Gastgeber hat es sich zum Ziel gesetzt, die bisher nachhaltigsten Olympischen Spiele auszutragen
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Autor: Haus von Eden
Für die Olympischen Spiele war in der Vergangenheit kaum ein Preis zu hoch. Summen in Milliardenhöhe wurden ausgeben, um den Sportlern und ihren Supportern unvergessliche Sommerspiele zu ermöglichen. Der Aufwand kostete viel – auch unserem Ökosystem. Denn Umweltfreundlichkeit und Megaevents stehen meist im Widerspruch zueinander. Paris möchte dies ändern und hat es sich zum Ziel gemacht, die ersten nachhaltigen Olympischen Spiele auszutragen.
CO2-Neutrale Olympiade
2012. London. Olympia. Ein Event der Superlative und auch die im Nachhinein verzeichnete CO2-Bilanz ist hoch. Der Gastgeber produzierte während der Sommerspiele 3,4 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid. Ein Wert, den sich unser Planet aufgrund der aktuellen Klimakrise nicht leisten kann. Olympia 2024 will sich daran allerdings kein Vorbild nehmen. Unter den Leitwerten „Verantwortungsbewusster, inklusiver, nachhaltiger“ hat es sich Paris zum Ziel gesetzt, die Spiele so umweltfreundlich wie nie zu vor zu gestalten und gleichzeitig nur die Hälfte des ausgestoßenen CO2-Wertes von London besitzen.
So will Paris seinen ökologischen Fußabdruck senken
Kleine sowie große Maßnahmen zeigen: Paris meint es ernst. Und das beginnt damit, dass sowohl Athleten als auch Zuschauer ausschließlich mit fleischarmen Essen versorgt werden. Regional und saisonal soll die angebotene Verpflegung sein.
Schon seit Jahren setzt sich die französische Hauptstadt dafür ein, Parkplatzanlagen zu verringern und erst gar nicht zu erbauen. Auch mit dem Hintergedanken, so gar nicht erst die Möglichkeit zu haben, Austragungsstätten mit dem Auto zu erreichen. Als Kompromiss soll auf Fahrräder und U-Bahn zurückgegriffen werden.
Eins der größeren Projekte ist jedoch die Reinigung der Seine. In der Vergangenheit zwar heiß diskutiert, dennoch ein enorm wichtiger Schritt für die Rettung unseres Ökosystems. Denn Müll und anderweitige Verschmutzung sind gefährlich für den natürlichen Lebensraum in Gewässern, ebenso wie für den Menschen. Das Projekt könnte Vorbild für die Reinigung weiterer und größerer Gewässer werden.
Holz: Der Gamechanger der Olympischen Spiele
Während in den letzten Jahren der Trend darin lag, neue Monumente für die olympischen Spiele zu errichten, sind in Paris 95 Prozent der Austragungsorte bereits vorhanden und sollen ebenfalls genutzt werden. Einige wenige Orte wie das Wassersportzentrum oder das Olympia-Dorf wurden allerdings mit weitem Blick in die Zukunft geplant und erbaut. Der wichtigste Rohstoff hierfür: Holz.
Holz wird als CO2 neutral gewertet, wenn für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt wird und außerdem die gleiche Jahresanzahl wachsen darf wie sein Vorgänger. Aber nicht nur dieser Aspekt ist ein ausschlaggebender Grund, das Naturmaterial zu verwenden. Natürliche Isoliereigenschaft und die kohlenstoffspeichernde Funktion von Holz macht es zu einem der nachhaltigsten und umweltfreundlichsten Materialien in der Baubranche.
Vor allem das neue Wassersportzentrum in Saint-Denis wurde mit Bedacht konzipiert und erbaut. Das Gebäude gilt nicht nur als kohlenstoffarm, sondern sammelt gleichzeitig Regenwasser und sammelt mit seinem ca. 5000 qm Meter großen Solarfeld auf dem Dach nachhaltig Energie.
Ein weiteres Muss für Paris? Alle Bauwerke um Olympiadorf, welche niedriger als 8 Stockwerke sind, müssen ebenfalls aus dem Naturmaterial bestehen. Paris großes Ziel, nachhaltige Spiele auszurichten, ist vor allem in greifbarer Nähe, weil sie den Kohlenstoffgehalt bei der Neuerrichtung der Bauwerke verringern konnten.
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Paris als Vorreiter nachhaltiger Megaevents
Paris zeigt, dass jahrelange Planung notwendig ist, damit Nachhaltigkeit und Megaevents gleichgesinnte sein können. Denn jeder Schritt wird bereits bei der Planung durchdacht und für die Zukunft nach den Sommerspielen bedacht. Ob Paris es jedoch schafft, seine Ambitionen zu verwirklichen, werden wir wohl erst nach Ende der Olympischen Spiele erfahren. Dennoch sollten Los Angeles 2028 und Brisbane 2032 den französischen Gastgeber als Vorbild für nachhaltige Olympische Spiele ansehen.
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