Im Einsatz für die Freiheit: IJM Deutschland engagiert sich für die Bekämpfung von Menschenhandel, sexueller Ausbeutung und Arbeitssklaverei. Mit einem holistischen Ansatz arbeitet die Organisation daran, die Spirale der Ausnutzung zu durchbrechen und den Menschen ihre Unabhängigkeit zurückzugeben

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Autor: Haus von Eden
Leibeigenschaft ist kein Relikt der Vergangenheit, sondern eine erschreckende Realität. Immerhin leben auch heute noch Millionen Menschen unter moderner Sklaverei und erleiden tagtäglich Gewalt. Daher hat es sich die gemeinnützige Organisation IJM Deutschland, als deutscher Zweig des globalen Netzwerks International Justice Mission, zur Aufgabe gemacht, sich für die Rechte armer Menschen einzusetzen. Es geht darum, die zu schützen, die von Gewalt betroffen sind, sowie Menschenhandel und moderner Sklaverei zu bekämpfen. Zudem ist es Ziel von IJM Deutschland, die Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema zu lenken und Präventionsarbeit zu leisten.
Seit der Gründung im Jahr 2009 hat sich IJM Deutschland so zu einer treibenden Kraft im Einsatz für Menschenrechte entwickelt. Mit einem einzigartigen Ansatz hat die Organisation bereits tausenden Menschen den Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben geebnet. Dieser basiert auf der Stärkung lokaler Rechtssysteme und der direkten Unterstützung von Betroffenen.
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Von der Vision zur Wirklichkeit
Grundlage der Arbeit von IJM Deutschland ist ein klar definiertes Ziel: eine Welt, in der Sklaverei der Vergangenheit angehört und Menschen in Armut vor Gewalt geschützt sind. Diese Vision basiert auf der Überzeugung, dass jeder Mensch ein Recht auf Würde, Freiheit und Sicherheit hat. Diese Grundrechte müssen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder sozialer Stellung sein. Bis 2030 hat sich die Organisation daher zum Ziel gesetzt, 35 Millionen Menschen aus Sklaverei und Gewalt zu befreien. Zudem will die NGO 500 Millionen gefährdete Menschen vor Ausbeutung zu schützen. Der Plan umfasst außerdem, in 56 Rechtssystemen weltweit benötigte Transformationen auf den Weg zu bringen.
Langfristig strebt IJM Deutschland zusätzlich an, einen globalen Standard für effektive Strafverfolgung bei Menschenhandel und Ausbeutung zu etablieren. Darüber hinaus will die Organisation selbsttragende lokale Strukturen in allen Projektländern entwickeln und die Integration von Menschenrechtsstandards in alle relevanten wirtschaftlichen und politischen Prozessen vorantreiben.
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Ganzheitlicher Maßnahmenplan:
Um diese Ziele in die Tat umzusetzen, hat IJM Deutschland einen mehrstufigen Aktionsplan entwickelt:
- Stärkung von Rechtssystemen: Durch Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Regierungen werden Lücken im Rechtssystem identifiziert und geschlossen.
- Befreiung und Support: In Kooperation mit Partnern vor Ort werden Menschen aus Sklaverei und Gewaltsituationen befreit und im Nachgang beim Ankommen in ihrem neuen Lebens unterstützt.
- Prävention und Aufklärung: Durch Bildungsarbeit und Kampagnen wird das Bewusstsein für moderne Sklaverei in der Gesellschaft geschärft.
- Politische Einflussnahme: IJM Deutschland setzt sich auf nationaler und internationaler Ebene für Gesetze und Maßnahmen ein, die den Schutz vulnerabler Gruppen verbessern.
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Schwerpunktthemen von IJM Deutschland
IJM Deutschland konzentriert sich in seiner Arbeit auf drei Hauptbereiche. Denn in diesen sind die Menschen besonders vulnerabel für Ausbeutung und Gewalt. In all diesen Feldern verfolgt IJM Deutschland einen Ansatz, der sowohl unmittelbare Hilfe für Betroffene als auch langfristige strukturelle Veränderungen anstrebt.
Bekämpfung von Arbeitssklaverei
Moderne Sklaverei ist ein globales Problem, das Millionen Menschen betrifft. Immerhin Sklaverei ist in nahezu allen Wirtschaftssektoren präsent. Besonders gefährdet sind die Dienstleistungsbranche, das Baugewerbe, die produzierende Industrie, sowie die Land- und Forstwirtschaft und die Fischerei. Dadurch sind zahlreiche globale Lieferketten von Sklaverei betroffen. Allein in Deutschland werden schließlich jedes Jahr Waren im Wert von 44 Milliarden US-Dollar importiert, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, mit Sklaverei in Verbindung zu stehen. IJM Deutschland hilft in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, Betroffene zu identifizieren, sie zu befreien und bei der Reintegration zu unterstützen. Gleichzeitig wird an der Verbesserung von Gesetzen und deren Durchsetzung gearbeitet, um Täter:innen zur Rechenschaft zu ziehen.
Schutz vor sexueller Ausbeutung
Ein besonderer Fokus von IJM Deutschland liegt auf dem Schutz vor sexualisierter Gewalt – insbesondere von Kindern. Jährlich werden schließlich weltweit Millionen Menschen Opfer von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung. Viele von ihnen werden in Bordellen, Clubs, Hotels oder Privathaushalten festgehalten und sind täglich schwerem Missbrauch ausgesetzt. Eine weitere erschreckende Form der Ausbeutung, die derzeit stark zunimmt, ist die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Internet. Daher setzet sich IJM Deutschland weltweit für die Stärkung von Kinderschutzgesetzen und eine bessere Strafverfolgung von Täter:innen ein. Auch Aufklärung und Prävention in gefährdeten Gemeinschaften ist essentiell. Außerdem gehören die Unterstützung von Überlebenden bei der Bewältigung ihrer traumatischen Erfahrungen zur Arbeit der gemeinnützigen Organisation.
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Einsatz gegen Menschenhandel
Immer mehr Menschen in Europa sind vom Menschenhandel bedroht. Immerhin schaffen Armut, Perspektivlosigkeit, fehlender Schutz und eine mangelhafte Strafverfolgung der Täter:innen vielerorts ideale Bedingungen für diese Art der Verbrechen. Dabei werden Betroffene häufig mit falschen Versprechungen von Wohlstand oder auch Liebe in die Irre geführt. All das, nur um anschließend sexuell ausgebeutet oder zur Zwangsarbeit verpflichtet zu werden – auch in Deutschland. Innerhalb der EU können Kriminelle Betroffene nahezu ungehindert über Landesgrenzen transportieren. Grund dafür ist, dass eine koordinierte, europaweite Zusammenarbeit zur effektiven Bekämpfung des Menschenhandels bislang fehlt. Um den Menschenhandel in ganz Europa gezielt einzudämmen, fördert die Organisation durch Schulungen die grenzüberschreitende strafrechtliche Verfolgung von Täter:innen. Zugleich baut sie gemeinsam mit Partnerorganisationen professionelle Nachsorge-Strukturen auf, um Betroffenen nachhaltige Unterstützung zu bieten.
Gewaltprävention
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist in vielen Teilen der Welt weit verbreitet. Diese wird von den Vereinten Nationen als jede Form geschlechtsspezifischer Gewalt definiert, die Frauen körperlichen, sexuellen, wirtschaftlichen oder psychischen Schaden zufügt oder zufügen kann. Dazu zählen auch die Androhung solcher Taten, Nötigung oder willkürliche Freiheitsentziehung, unabhängig davon, ob diese im privaten oder öffentlichen Raum erfolgen. IJM Deutschland bietet daher Opfern häuslicher und sexueller Gewalt Unterstützung. Die Organisation setzt sich dafür ein, Rechtssysteme zu stärken, um Täter konsequent zu verfolgen. Außerdem arbeitet sie mit Aufklärungskampagnen daran, gesellschaftliche Normen zu verändern, die Gewalt gegen Frauen tolerieren. Ihr Ziel ist zudem, Frauen und Mädchen darin zu bestärken, für ihre Rechte einzustehen.
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Holistischer Arbeitsansatz
IJM Deutschland zeichnet sich durch einen ganzheitlichen und nachhaltigen Ansatz im Kampf gegen moderne Sklaverei und Gewalt aus. Dieser Ansatz basiert auf jahrelanger Erfahrung und wissenschaftlichen Erkenntnissen und umfasst mehrere Kernelemente:
Zusammenarbeit mit externen Partnern
Ein zentraler Aspekt der Arbeit von IJM Deutschland ist die enge Kooperation mit Polizei, Justiz und anderen staatlichen Stellen in den Projektländern. Durch Schulungen und gemeinsame Fallarbeit werden die Kapazitäten der lokalen Behörden gestärkt, effektiv gegen Menschenhandel und Ausbeutung vorzugehen. Zunehmend gewinnt auch die Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor an Bedeutung. Dazu gehört die Beratung von Unternehmen zur Vermeidung des Einsatzes von Sklaverei in ihren Lieferketten.Auch gemeinsame Initiativen zur Förderung fairer Arbeitsbedingungen in Risikoregionen sind Teil der Kooperation.
Rechtliche Unterstützung für Betroffene
IJM Deutschland stellt sicher, dass Überlebende von Sklaverei und Gewalt kompetente rechtliche Vertretung erhalten. Anwältinnen und Anwälte begleiten Betroffene durch oft langwierige Gerichtsverfahren und setzen sich für angemessene Strafen für Täter:innen ein.
Ganzheitliche Nachsorge
Die Unterstützung von IJM Deutschland endet nicht mit der Befreiung aus Sklaverei oder Gewaltsituationen. Ein umfassendes Nachsorgeprogramm hilft Überlebenden dabei, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten und sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen. Dies umfasst psychologische Betreuung, Bildungsangebote und berufliche Qualifizierung.
Präventionsarbeit und Bewusstseinsbildung
Um den Kreislauf von Ausbeutung und Gewalt nachhaltig zu durchbrechen, setzt IJM Deutschland auf Prävention und Aufklärung. Durch Informationskampagnen und Bildungsprogramme werden potenzielle Opfer gestärkt und die Gesellschaft für die Thematik sensibilisiert. Auch die Lobby-Arbeit und die Aufklärung politischer Entscheidungsträger über die Notwendigkeit der Verbesserung von Gesetzen gegen den Menschenhandel zählt zur Arbeit der Organisation.
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Bisherige Erfolge von IJM Deutschland
Die Arbeit von IJM Deutschland hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, das Leben tausender Menschen nachhaltig zu verbessern. So hat die Organisation seit Beginn ihrer Tätigkeit in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern über 95.000 Menschen aus Situationen von Sklaverei und Gewalt befreit und diese durch umfassende Nachsorgeprogramme unterstützt, um ihnen den Weg zurück in ein normales Leben zu ermöglichen.
Beim Kernziel von IJM Deutschland, Rechtssystemen nachhaltig zu optimieren, konnten große Fortschritte erzielt werden. Dazu zählt zum Beispiel die Schulung von über 387.000 Akteur:innen aus Justiz, Polizei und Zivilgesellschaft. Außerdem konnte die Organisation einen Beitrag zu mehr als 7.200 Verurteilungen von Täter:innen leisten. Als messbares Ergebnis steht eine Reduzierung von Gewalt- und Ausbeutungsdelikten in den Projektregionen um bis zu 86%.
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Unterstützung für den Kampf gegen Sklaverei und Gewalt
Ohne Hilfe geht es nicht: Um die Vision von IJM Deutschland für eine Welt ohne Sklaverei und Gewalt umzusetzen, braucht es das Engagement und die Unterstützung aus allen Bereichen der Gesellschaft. 1.200 geschulte ehrenamtliche Botschafterinnen und Botschaftern supporten die Bewegung bereits in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Daneben gibt es weitere Möglichkeiten, die Organisation bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Privatpersonen sowie Firmen und Stiftungen können zum Beispiel auch durch einmalige oder regelmäßige Spenden helfen. Bei der Verwendung der Gelder legt IJM Deutschland großen Wert auf Transparenz und informiert regelmäßig über deren Einsatz.
Unterstützer:innen können sich zudem politisch und gesellschaftlich für die Ziele von IJM Deutschland einsetzen. Dazu gehört die Teilnahme an Petitionen und Briefaktionen oder die Kontaktaufnahme mit politischen Entscheidungsträger:innen, um deren Aufmerksamkeit auf die Problematik zu lenken. Und auch im Alltag kann jeder und jede Einzelne einen wertvollen Beitrag leisten, indem er oder sie im privaten Umfeld oder via Social Media auf die Missstände aufmerksam macht. So kann das Bewusstsein für die Thematik in der breiten Gesellschaft wachsen und es wird möglich, gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, in der jeder Mensch in Würde und Freiheit leben kann.
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