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Die diesjährige UN-Klimakonferenz COP26 gilt als entscheidender Moment im Kampf gegen den Klimawandel & zeigt Chancen für eine grüne Zukunft
Quelle & Copyright by UN Climate Change Conference UK 2021
Autor: Haus von Eden
- Die COP26 findet vom 31. Oktober bis zum 12. November in Glasgow statt
- Maßnahmen zum Klimaschutz sollen aktualisiert werden
- Es gilt drastische und dringende Lösungen zu finden
Auch dieses Jahr vereint der UN-Klimagipfel COP26 die Welt, um eine Einigung über den Umgang mit dem Klimawandel zu erzielen. Aufgrund der indiskutablen Dringlichkeit proaktiver sowie zeitnaher Handlungsmaßnahmen liegt besondere Hoffnung auf der diesjährigen Konferenz. Im Zeitraum zwischen dem 31. Oktober und dem 12. November sollen Pläne zur Emissionsreduzierung modifiziert, aktualisiert und erweitert werden, um Lösungen zum Schutz des Planeten zu finden, sowie so schnell wie möglich umzusetzen.
Was ist die COP überhaupt?
Seit nun 26 Jahren versammeln die Vereinten Nationen 197 Nationen und somit beinahe jedes Land der Erde zu globalen Klimagipfeln, den COPs - Conferences of the Parties. 2021 hat das Vereinigte Königreich den Vorsitz und richtet das globale Event in Glasgow aus. Allerdings beginnt die COP26 nicht mit Kick-Off des tatsächlichen Gipfels - schon im Vorfeld kooperieren die Länder, um mit konstruktiven Plänen in die 12-tägigen Verhandlungen zu gehen. Dieser Vorbereitung kommt besondere Relevanz zu, da über zehntausend Verhandlungsführer*innen, Regierungsvertreter*innen, Politiker*innen, Unternehmen und auch Bürger*innen mit unterschiedlich priorisierten Agenden den Diskurs suchen.
Quelle & Copyright by UN Climate Change Conference UK 2021
Die Bedeutung des Pariser Abkommens
Während das Pariser Abkommen ein prägnanter Begriff ist und gesellschaftliches Bewusstsein sowie mediale Aufmerksamkeit genießt, ist weniger bekannt, dass es das Ergebnis der COP21 ist. Ergebnis der Konferenz, die 2015 in Paris stattfand und einen historischen Moment markiert: Alle Länder einigten sich darauf, das 1,5-Grad-Ziel anzustreben, sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen und Geld dafür bereitzustellen. Damit wurde der Klimawandel von einem Randthema zu einer globalen Priorität - hinaus aus der Nische und hinein in den Mainstream.
COP26: Entscheidender Moment im Kampf gegen den Klimawandel
Teil des Abkommens ist die Verpflichtung, nationale Pläne zur Reduktion von Emissionen, Nationally Determined Contributions, vorzulegen. Und zwar in Zeitintervallen von fünf Jahren, sodass Ziele regelmäßig aktualisiert und den Herausforderungen des Zeitpunktes angepasst werden. Die Entwicklungen der letzten Monate - Fluten, Überschwemmungen und Brände - verdeutlichen allerdings, dass das Engagement des Pariser Abkommens nicht genug ist. Ohne drastische sowie dringende Maßnahmen wird die globale Erwärmung nicht zu stoppen sein.
Damit wird Glasgow zum entscheidenen Wendepunkt, um das kommende Jahrzehnt zur Begrenzung des Temperaturanstiegs zu nutzen. Zur Chance, um die Klimakrise abzumildern. Besonders wichtig ist deshalb Zusammenarbeit: Die COP26 muss koordinierte Handlungsmaßnahmen hervorbringen. Obwohl multilaterale Klimaprozesse die Länder oft vor Herausforderungen stellt, gilt es Fortschritte auf transparente und integrative Weise sowie in Solidarität mit allen Nationen zu erzielen.
Ziele der Verhandlungen der COP26
Laut COP-Präsident Alok Sharma forciert die COP26 die Beschleunigung der Maßnahmen zum Klimaschutz, um bis Mitte des Jahrhunderts sowohl globale Netto-Null-Emissionen sowie das 1,5-Grad-Ziel zu sichern. Das Ergebnis soll ehrgeizige Emissionsreduktionsziele bis 2030 vorantreiben, Anpassung sowie Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zum Schutz natürlicher Lebensräume sowie betroffenen Gemeinden stärken und die damit einhergehende Finanzierung mobilisieren.
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Ziel dieser Vorhaben sind im Umkehrschluss Schutz und Regeneration der Natur, Anerkennung von sowie Reaktion auf wissenschaftliche Erkenntnisse und die Förderung fairer, integrativer Klimamaßnahmen. Genauer geht es darum:
- den Ausstieg aus der Kohle zu beschleunigen
- die Abholzung der Wälder einzudämmen
- den Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu beschleunigen
- Investitionen in erneuerbare Energien zu fördern
- Ökosysteme zu schützen und wiederherzustellen
- Schutzmaßnahmen, Warnsysteme und eine widerstandsfähige Infrastruktur und Landwirtschaft aufzubauen
- zu Transparenz zu verpflichten
- gemeinsam etwas zu erreichen
Was bedeutet das für die Industrie?
Neben der sozialen, ökologischen und politischen Relevanz der COP26, hat auch die ökonomische Dimension große Bedeutung. Industrien wie die Modebranche stehen auf der Agenda des Gipfels, da sie für einen gravierenden Anteil der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich sind und müssen deshalb aufrichtiges Interesse sowie Handlungsbereitschaft zeigen.
Während viele Modemarken bereits im Vorfeld neue Initiativen zur Begrenzung ihrer Auswirkungen ankündigten, werden auch in den kommenden Tagen der Konferenz Veranstaltungen zur Aktualisierung der bestehenden Ziele stattfinden. Über die Selbstverpflichtung zahlreicher Unternehmen hinaus, die Emissionen ihrer Lieferkette bis 2030 um 30 Prozent zu sinken, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Bislang ist dieses Commitment nämlich nur guter Start, der heute einer Verschärfung bedarf.
Im Zusammenspiel von Politik und Wirtschaft
Das wachsende Engagement industriestarker Branchen zeigt, dass die COP26 über ihre Funktion als Diskussionsplattform für Nachhaltigkeit hinaus zum Richtungsweiser für politische Entscheidungen geworden ist. Sie kann den Diskurs verschiedener Branchen bestimmen und damit ihre Entwicklungen beeinflussen. Determinieren, auf welche Art und Weise Produktions- sowie Arbeitsprozesse sich verändern werden.
Es geht darum, Praktiken aus den definierten Zielen abzuleiten. Kreislaufwirtschaft, regenerative Landwirtschaft oder Biodynamik zum Schutz der Arten, Ökosystemen und Ressourcen. Investments in innovative Energiequellen oder mehr Finanzierung zur Abkehr von staatlich subventionierten fossilen Brennstoffen anstelle von profitorientierter Preisgestaltung.
Um dieses Streben nach Profit zu unterbinden, braucht es allerdings politisches Involvement. Marken fehlt der Anreiz, für den Vorteil nachhaltiger Produktion mehr zu bezahlen. Politische Entscheidungsträger müssen deshalb Emissionsziele beschließen, Kohlenstoff besteuern und erneuerbare Energien subventionieren. Nachhaltigkeit kann kein Kompromiss mehr sein, sondern die einzige Wahl.
Was verspricht die COP26?
Als Mediator zwischen Unternehmen und dem politischen Apparat, zeigt die COP26, dass Unternehmen klimapolitische Maßnahmen brauchen und Politiker*innen demgegenüber die Zuversicht, dass ambitionierte Ziele akzeptiert werden. So kann eine Dynamik entstehen, in der sich beide Seite zu mehr Engagement motivieren.
Besonders essentiell für den Erfolg der Konferenz ist somit die Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Unternehmen und auch der Zivilgesellschaft. Während es zu optimistisch ist, zu denken, dass ein Gipfel die Gesamtheit der Klimaprobleme lösen kann, symbolisiert er eine Phase des Umbruches. Eine Phase der Produktivität, in der auch kurzfristig gedachte Commitments so schnell wie möglich greifen müssen, um die Langzeitziele des Pariser Abkommens zu erreichen. Es gibt eine Chance, den Verlauf des Klimawandels zu verändern - es gilt diese gemeinsam zu nutzen.
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