News: Tierpelz hat laut Kering keinen Platz mehr in der Luxusindustrie

Kering setzt sein nachhaltiges Commitment fort und führt eine Pelz-frei-Politik für all seine Labels ein. Ab 2022 wird kein Haus der Luxusgruppe mehr Tierpelz benutzen

kering

Autor: Haus von Eden

  • Kering deklariert Pelz als nicht mehr luxusfähig
  • Kein Tierpelz für die Häuser der Maison ab Herbstkollektionen 2022
  • Luxushaus formalisiert Tierschutzstandards für nachhaltige Modeindustrie

Kering hat die Entscheidung getroffen, keinen Tierpelz mehr zu verwenden. Während die meisten renommierten Brands des Luxuskonzerns bereits cruelty-free agieren, gilt dieses Vorhaben für die Gesamtheit aller zugehörigen Marken. Damit ist es Teil einer umfassenden Strategie des französischen Konglomerats, sich an der Spitze einer nachhaltigeren Modeindustrie zu positionieren, um den Luxus von morgen auf eine verantwortungsvolle sowie nachhaltige Weise voranzutreiben. Wichtig ist, dass die Entscheidung des Konzerns maßgeblich die Entwicklung einer Vielzahl relevanter Häuser in den Bereichen Mode, Lederwaren, Schmuck und Uhren in eine ethische Richtung vorantreibt.

Kering forciert Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit

"Seit vielen Jahren ist Kering bestrebt, eine Vorreiterrolle in Sachen Nachhaltigkeit einzunehmen, geleitet von einer Vision von Luxus, die untrennbar mit den höchsten ökologischen und sozialen Werten sowie Standards verbunden ist", so François-Henri Pinault, Chairman und CEO von Kering. Und tatsächlich: Was den Tierschutz betrifft, hat die Gruppe bereits ihre Bereitschaft bewiesen, etablierte Praktiken neu zudenken sowie zu revolutionieren. Ziel ist es, die eigene Wertschöpfung und Lieferketten im allgemeinen Luxussektor zu verbessern.

2017 beendete Gucci als erste Brand der Maison die Verwendung von Tierpelz. Gefolgt von Bottega Veneta, Balenciaga und Alexander McQueen haben seitdem nach und nach immer mehr Brands beschlossen diesen wichtigen Weg einzuschlagen. 2019 formalisierte Kering außerdem Tierschutzstandards, um die verantwortungsvolle Verwendung jeglicher tierischer Fasern zu sichern.

Zeitgeist: Kering setzt auf Verantwortung, statt auf traditionelle Opulenz

Laut Pinault ist es nun an der Zeit, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen und die Verwendung von Pelz in allen Kollektionen gänzlich zu beenden. Grund dafür ist neben dem offensichtlichen des Tierschutzes der Zeitgeist. Die Welt und damit auch die Kunden sowie ihre Bedürfnisse haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Und Luxus muss sich einfach anpassen.

Der Umstieg auf ethische und umweltfreundliche Geschäftspraktiken - wie den Verzicht auf Tierpelz - symbolisiert die neue Mentalität von Verbrauchern. Das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen der Pelzindustrie, die gesunkene Nachfrage nach tierischen Produkten, staatliche Verbote und auch den öffentlichen Markenaktivismus gegen Tierleid. Marken wird signalisiert, dass Pelz kein Synonym des modernen Luxusverständnisses mehr ist und auch, dass er keine großen Einnahmen mehr erzielen wird. Bottom-up Moderevolution.

Unter dem Gesichtspunkt der sich wandelnden Verbraucherbasis haben einige Materialien wie eben Pelz keinen Platz mehr in der Luxuswelt. Der New Luxury sowie seine Konsumenten setzen auf Werte, keine Opulenz. Geführt wird dieser Trend von jungen Verbrauchern, den Millennials und Gen Z. Da diese in den nächsten Jahren den größten Prozentsatz der Luxuskäufer ausmachen werden, ist Ethik und somit auch der Abschied von Pelz, ein vielversprechendes Zukunftsmodell. Immerhin erwarten laut Bain & Company 80% dieser Generation, dass High-End Marken sowohl nachhaltig als auch ethisch agieren.

No Risk, No Change

Wahres Commitment gegenüber nachhaltiger sowie ethischer Entwicklung beweist Kering dadurch, dass das Unternehmen mit seiner Entscheidung ein Risiko eingeht. Laut Pinault wird das Luxushaus durch den Verzicht auf Tierpelz nämlich konservative Kunden verlieren. Kunden, die sich noch immer auf traditionelle Statussymbole anstatt auf moderne Werte berufen. Die Hoffnung ist es also jetzt, dass das klare Statement der renommierten Maison auch den älteren Kundenstamm dazu anregt, Etabliertes zu überdenken und Platz für ein neues Bewusstsein zu schaffen.

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