News: Canada Goose will ab 2022 kein Fell mehr verwenden

Der Fellkragen an der Kapuze: Ein Markenzeichen der Canada Goose Jacken - Ab diesem Jahr soll jedoch, auf dem Weg zur CO2-Neutralität, kein neues Fell mehr gekauft werden

Zwei Models tragen Canada Goose Jacken ohne Fellkragen
Source & Copyright by Canada Goose

Autor: Lara-Sophie Buckow

  • Canada Goose setzt auf natürliche Materialien ohne Tierleid
  • Fell soll in Zukunft nicht mehr die Jacken der Marke schmücken
  • Humanature als Ansatz für einen holistischen Wandel

Die Jacken der Marke Canada Goose sind vor allem durch ihren Look bekannt. Mit Daunen gefüttert und die Kapuze schützend verziert mit einem Fellkragen sind die Jacken der ideale Begleiter für kalte Wintertage. Mit dem zunehmenden Interesse von Konsumenten über die Nachhaltigkeit der Produkte sowie des Tierwohles setzt die Marke nun auf einen holistischen Wandel.

Daunen und Federn ohne unnötiges Tierleid

Schon länger steht die Verwendung von Daunen als Wärmeschutz in der Kritik. Es sei eine brutale Art und Weise Materialien zu gewinnen, die man auch künstlich in Form von Polyester ersetzten könnte. Die Marke sieht aber gerade die natürliche Daune als eine erneuerbare und somit nachhaltige Ressource. Als Nebenprodukt der Geflügelindustrie haben Daunen eine um 18-mal geringere Auswirkung auf die Umwelt und somit auch auf den Klimawandel im Vergleich zu Futter aus Polyester.

Dies bestätigte auch das Life Cycle Assessment (LCA) von Long Trail Sustainability im Auftrag des International Down and Feather Bureau. Die Ergebnisse zeigen, dass Daunen im Gegensatz zu Polyesterfutter einen 85%-97% geringeren Umwelteinfluss innerhalb der folgenden 5 Kategorien haben: Menschliche Gesundheit, Ressourcen, kumulierter Energieaufwand, Klimawandel und Ökosysteme.

Graphischer Vergleich zu Umweltauswirkungen von Dauen und Polyester

Gegenüberstellung der Umweltauswirkungen von Daunen und Polyester, Quelle & Copyrigh by Long Trail Sustainability

Dennoch sieht auch Canada Goose ein, dass es bei der Gewinnung von Daunen unterschiedliche Standards gibt. Deswegen hat sich die Marke im Jahr 2019 den Responsible Down Standard (RDS) verpflichtet. Diese stellen sicher, dass die Tiere, von denen die Daunen und Federn stammen, kein unnötiges Leid erfahren müssen. Im Austausch mit anderen Marken arbeitet Canada Goose daran, diese Standards weiter auszubauen sowie diese innerhalb der Industrie weiter zu verbreiten. Ziel ist es, bis Ende 2021, Canada Goose 100%ig zu RDS-zertifizieren.

Fellkragen: Das Markenzeichen von Canada Goose fällt weg

Seit über 50 Jahren schmückt wilder Kojotenpelz aus dem Westen Kanadas und den USA die Canada Goose Parkas. Doch auch hier verlangen die Verbraucher von heute mehr Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit sowie Tierschutzmaßnahmen. Schon länger setzt die Marke deswegen auf die Zertifizierung ihrer Zulieferer und geht aktiv gegen die unethische Behandlung sowie Zucht von Tieren an.

Canada Goose geht nun auch einen Schritt weiter. Zunächst kündigte die Marke 2020 an, ab 2022 ausschließlich wiedergewonnenes Fell für die eigenen Produkte zu verwenden sowie gleichzeitig den Kauf von neuem Fell zu beenden. Dafür initiierte die Marke das Fur Buy Back Program, um mehr Zirkularität innerhalb des Lebenszyklus der eigenen Produkte zu schaffen.

Nun wurde angekündigt, bis 2022 die Verwendung von Fell in jeglicher Form komplett zu beenden. Bis Ende 2021 wird der Einkauf von neuem Fell eingestellt. „Unser Fokus lag schon immer darauf, Produkte herzustellen, die außergewöhnliche Qualität, Schutz vor den Elementen bieten und so funktionieren, wie die Verbraucher sie benötigen. Diese Entscheidung verändert, wie wir genau das weiterhin tun werden“, kommentiert Dani Reiss, President & CEO, Canada Goose die Entscheidung.

Zwei Models tragen Canada Goose Jacken ohne Fellkragen

Quelle & Copyright Canada Goose

Neue Plattform im Einklang mit der Natur

Erst kürzlich präsentierte Canada Goose seine bislang nachhaltigste Jacke, die Standard Expedition Parka. Diese Jacke produziert etwa 30% weniger CO2 und benötigt 65% weniger Wasser bei der Produktion im Vergleich zu den herkömmlichen Canada Goose Jacken. Im selben Schritt stellte die Marke außerdem die neue leichtgewichtige Jackenkategorie vor: Cypress und Crofton. Sie zeichnen sich vor allem durch die Verwendung von recyceltem Nylon aus. Auch sie, wie alle anderen Produkte der Marke, erhalten eine lebenslange Garantie. Ein klares Zeichen gegen Fast Fashion.

Diese Schritte sind Teil der Canada Goose Plattform Humanature. Die Philosophie dahinter ist, mehr im Einklang mit der Natur zu agieren sowie diese für folgende Generationen zu erhalten. Das Engagement der Marke, die Unternehmensführung auf Basis der Umwelt und Sozialem auszulegen, beinhaltet auch die Verpflichtung, bis 2025 CO2-Neutralität zu erreichen sowie Emissionen um 80% zu reduzieren. Dies wird erreicht, indem 90% der verwendeten Materialien mit Preferred Fiber and Materials, also nachhaltigen Alternativen zu herkömmlichen Materialien, ersetzt werden. Auch die Verpackung soll bis 2025 vollständig aus nachhaltigen Lösungen bestehen.

Die Modeindustrie im Wandel

Canada Goose folgt damit anderen großen Marken wie Stella McCartney oder Burberry für ein klares Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel und für eine nachhaltigere Fashionindustrie. Mit ambitionierten Zielen, Kollaboration und Investitionen in Forschung und Entwicklung ist der Wandel möglich. Es bleibt abzuwarten, welche Marken auch nachziehen sowie zunehmend Akzente für einen holistischen Fortschritt setzen.

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