Ethische Mode 101 – Ein Guide für bewussten Konsum

Gut aussehen und gut fühlen: 10 Tipps für nachhaltige Mode und wie man den eigenen Kleiderschrank langlebiger gestalten kann

nachhaltige mode tipps
Gabriela Hearst Women Spring Summer 2022 Quelle & Copyright by Gabriela Hearst

Autor: Julia Schindler

Die Modeindustrie zählt weiterhin zu einen der größten Emissionen Verursacher. Dabei gibt es genügend Beispiele, inwiefern ein Nachhaltigkeitskonzept in ein Unternehmen positiv integriert werden kann. Allerdings hilft es nicht, dass Worte wie „umweltfreundlich“ als Marketingfallen inflationär genutzt werden. Dadurch versuchen Marken sich immer wieder mit den neusten Trends, Fast Fashion oder Greenwashing in den Kleiderschrank zu schummeln. Jedoch kann mit nachhaltigen Mode Tipps dem aus dem Weg gegangen werden.

Der grüne Handschuh für ethische Mode

Anders als der grüne Daumen zum Gärtnern, braucht es kein angeborenes Händchen für nachhaltige Mode, sondern nur die richtige Einstellung und ein wenig Übung. Mit unseren nachhaltigen Mode Tipps können Sie sich den grünen Handschuh anziehen und selbst zum Experten werden. Nachhaltigkeit soll nicht den Spaß und die Inspiration der Mode nehmen, sondern das Gegenteil bewirken.

Den eigenen Kleiderschrank aus einer anderen Perspektive zu betrachten und mit einer Challenge neue Kombinationen zu finden, lässt Sie kreativ in der eigenen Garderobe shoppen, statt schnell vergängliche Teile lieblos dazu zu holen. Somit können bereits ein paar Anpassungen zu mehr Nachhaltigkeit führen. Aus diesem Grund haben wir 10 Tipps für nachhaltige Mode zusammengestellt, die helfen, sustainable Fashion zugänglicher zu machen.

10 Dinge, die man tun kann, um ethische Mode zu supporten

1. Kleiderschrank Inventur

Bevor wir uns mit neuen Kleidungsstücken, Taschen und Schuhen für die nächste Saison ausstatten, hilft es, einen Blick in den Kleiderschrank zu werfen. Denn bei den verschiedenen Shopping-Trips, Urlaubseinkäufen oder Onlinebestellungen kann schnell der Überblick verloren gehen. Wird erst einmal jedes T-Shirts, jede Hosen, alle Kleider sowie Röcke, Tops, Tücher, Pullover und andere Kategorien gezählt, kann allein die Anzahl der bereits vorhandenen Teile vor dem ein oder anderen Neukauf abhalten. Somit ist es wichtig, sich ein Bewusstsein für den eigenen Konsum und dem, was bereits da ist, zu schaffen.

2. Die richtige Entsorgung alter Kleidung

So ein Inventar leitet auch immer gleich ein Ausmisten ein, wenn man schon dabei ist, jedes einzelne Teil zu betrachten. Bei der Entsorgung sollte ein Möglichkeit in Betracht gezogen werden, die den Kleidungsstücken, Taschen oder Accessoires ein zweites Leben schenken. Dafür können Teile verschenkt oder verkauft oder auch mit Freunde und Familie getauscht werden. Wenn etwas jedoch nicht mehr reparierbar oder brauchbar ist, kann ein Recycling-Programm den Abfall trotzdem verringern.

3. Minimalist Wardrobe

Die Qualität über Quantität zu stellen ist sicherlich kein neues Konzept. Dennoch sorgen Fast Fashion Trends dazu, diesen Leitsatz schnell zu vergessen. Um dem nicht zu verfallen, ist es hilfreich, sich diese Fragen vor einem Kauf zu stellen. „Warum möchte ich das Teil kaufen? Wie oft werden ich es realistisch tragen? Und wie lässt es sich mit meinem aktuellen Kleiderschrank kombinieren? Bei der Beantwortung der Fragen sollte ein günstiger Preis oder ein Einmal-Anlass ein untergeordnete Rolle spielen. Beim Neukauf eine Strategie entwickeln und Kleidungsstücke auswählen, die sich leicht kombinieren lassen und nicht schnell aus dem Trend fallen.

4. Kleider leihen oder mieten

Für einen besonderen Anlass kommt oft der Wunsch nach einem außergewöhnlichen Kleidungsstück einher. Doch statt für eine Hochzeit, ein Event oder eine andere Feierlichkeit etwas zu kaufen, was danach nicht mehr angezogen wird, gibt es Alternativen, Kleider auszuleihen oder zu mieten. Darüber hinaus schont dies nicht nur die Umwelt, sondern belastet auch nicht das eigene Portemonnaie.

5. Mit Second-Hand und Vintage Fundstücken die Garderobe aufwerten

Secondhand- und Vintage-Schätze lassen sich dank Webseiten wie Vestiaire Collective, Depop, Hewi und Rebelle heute auch ganz leicht online finden. Dabei kann es sich auch oft um Einzelstücke handeln, die es so nicht mehr zu kaufen gibt. Selbst Influencer und Stars wie Bella Hadid sind auf den Geschmack gekommen und schenken Inspiration. Damit erhalten Kleidungsstücke ein zweites Leben und der eigene ökologische Fußabdruck wird reduziert.

6. Ethische Marken wählen

Mittlerweile gibt es viele nachhaltige Marken, die Designs und Stilrichtungen für jeden bieten. Fair Fashion für Männer, Frauen oder die Spezialisierung auf bestimmte Produkte wie beispielsweise Sonnenbrillen oder Sportbekleidung zeigen, dass längst auch bewusste Konsumenten eine große Auswahl haben. Mit dem Kauf von nachhaltigen Artikeln setzten sie ein Zeichen der Nachfrage.

7. Greenwashing erkennen und vermeiden

Während viele Marken die Entwicklung und das Bedürfnis für mehr Nachhaltigkeit verstanden haben, versuchen andere Marken wiederum den Trend mitzunehmen, ohne die notwendigen Schritte einzuleiten. Deswegen ist es wichtig, wage oder irreführende Marketingfloskeln zu erkennen und Greenwashing zu vermeiden. Hierfür sind eigene Recherchen hilfreich, um zu bestimmen, wie transparent das Unternehmen wirklich kommuniziert.

8. Materialien verstehen

Umso aufgeklärter man über die einzelne Produktionsschritte und zum Beispiel Materialien ist, desto selbstbewusster wird das nachhaltige Konsumieren. Verzichten Sie gänzlich auf Kleidungsstücke mit plastikbasierten Material wie Polyester oder Nylon. Die Recyclingfähigkeit sowie Herkunft und Verarbeitung spielen dabei ein große Rolle. Regenerative Stoffe wie Econyl® oder recyclets Kashmir. Aber auch Naturfasern wie Bio-Baumwolle sind bereits weiter verbreitet, doch auch immer mehr innovative Materialien bieten umweltschonendere Alternativen.

9. Richtige und umweltschonende Pflege

Ein schonender Umgang mit der eigenen Bekleidung oder den Schuhen garantiert nicht nur den Qualitätserhalt der Teile, sondern kann durch umweltfreundliches Waschen auch der Natur zu Gute kommen. Dabei sollte auf Mikroplastik verzichtet, Bio Waschmittel bevorzugt und der Wasser- und Energieverbrauch durch geringe Temperaturen und überflüssiges Waschen reduziert werden.

10. Statt Impulskauf, Mind-Set Shift

Häufig sind es vor allem Impulskäufe, die nicht zu einem nachhaltigen Kleiderschrank passen. Allerdings verlangt es eine hohe Willenskraft, sich den eigenen Impulsen zu widersetzen. Deshalb sollte dem aus dem Weg gegangen werden, indem bereits vorher am Mind-Set gearbeitet wird. Überzeugt man erst einmal seinen Kopf und sein Bauchgefühl von der Notwendigkeit nachhaltiger Mode, fällt es leichter, dem Drang, etwas unüberlegt zu kaufen, nicht nach zu gehen.

Nachhaltige Mode Tipps umzusetzen geht nicht von heute auf morgen

Insgesamt sollten die vielen Tipps und Anwendungsempfehlungen für nachhaltige Mode nicht überfordern, sondern inspirieren. Es geht nicht darum, direkt alles auf den Kopf zu stellen. Sustainability ist ein Journey bei dem jeder kleine Schritt zum Ziel führt. Besonders wichtig ist es, sich den eigenen Konsum und dessen Konsequenzen bewusst zu machen. Damit werden Veränderungen des Einkaufsverhaltens deutlich leichter.

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