LVMH enthüllt Erfolge des LIFE 360-Plans und präsentiert wegweisendes Aktionsprogramm

Auf dem LIFE 360 Summit präsentierte LVMH erste Erfolge, setzte ehrgeizige Ziele für nachhaltige Entwicklung und integriert Lieferant:innen mit dem LIFE 360 Business Partners-Programm

LVMH LIFE 360 Summit
Copyright by LVMH, Source by Philippe Servent

Autor: Haus von Eden

  • Luxuskonglomerat LVMH präsentiert erste Erfolge seines Life 360 Plans mit Fokus auf nachhaltige Entwicklung
  • Erfolgreiche Initiativen in Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, Klima sowie Rückverfolgbarkeit und Transparenz
  • Trotz Herausforderungen im Scope 3 bekräftigt LVMH realistische Ziele bis 2026 und 2030, unterstreicht Engagement für vollständige Rückverfolgbarkeit und fördert Nachhaltigkeit durch das LIFE 360 Business Partners-Programm

Das Luxuskonglomerat LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton) gilt als Branchenführer der Luxusindustrie. Zu ihm gehören bis zu 75 verschiedene Marken, darunter beispielsweise Louis Vuitton, Christian Dior oder Givenchy. Schon seit 2011 verfolgt der Konzern sein sogenanntes LIFE-Programm (LVMH Initiatives For the Environment), in welchem Umweltauswirkungen langfristig reduziert werden sollen.

2021 startete LVMH schließlich den sogenannten LIFE 360-Plan, der Ziele im Bereich Nachhaltigkeit bis 2023, 2026 und 2030 festlegte. Die Vorhaben fokussieren sich auf Kreislaufwirtschaft, Biodiversität, Klima sowie Rückverfolgbarkeit und Transparenz. LVMH gab nun im Rahmen des LIFE 360 Economy Summits am 14. Dezember erste Ergebnisse dieses Aktionsprogramms am UNESCO Hauptsitz bekannt.

Kreislaufwirtschaft

Im Bereich der Kreislaufwirtschaft konnte der Konzern bereits einige Erfolg erzielen. Hierzu gehört beispielsweise die Intensivierung der Reperatur- und Pflegetaskforce bei einigen Marken. Außerdem wurden vermehrt Reuse- und Recyclingdienstleistungen mit Partnerunternehmen angeboten. So konnte unter anderem Louis Vuitton 600.00 Produkte im Jahr reparieren.

Biodiversität

Bis zum Ende 2022 regenierte LVMH 1,37 Millionen Hektar Landfläche. Zusätzlich steckte sich der Konzern das Ziel, diese Handlungen fortzuführen, sodass bis 2030 sogar 5 Millionen Hektar regeneriert sind. Dieses Vorhaben wollen sie mit sämtlichen Partnerschaften erreichen zum Beispiel mit dem Unternehmen Reforest'Action, welches sich auf Wiederaufforstungsprojekte spezialisiert, oder die Circular Biodiversity Alliance, die sich für nachhaltige Baumwolle einsetzt. Außerdem liegen sämtliche Programme für regulative Landwirtschaft in Ländern wie der Türkei, Australien, Südafrika, Indonesien und Frankreich vor. Zusätzlich erneuerten sie ihre Partnerschaft mit dem UNESCO Programm „Man and the Biosphere“ für die Verbesserung der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt. Ein Wassereffizienzplan soll außerdem den gesamten Wasserverbrauch des Konzerns bis 2030 um 30% reduzieren.

Klima

Auch im Bereich der Emissionsreduktion konnte das Unternehmen erste Erfolge feiern: Zwischen 2019 und 2022 gelang es LVMH, ihre Treibhausgasemissionen in den Scopes 1 und 2 (direkte Emissionen) um 11 Prozent zu reduzieren. Im Scope 3, welcher die indirekten Emissionen eines Unternehmens definiert, sieht der Luxustitan noch Verbesserungsbedarf, trotz Emissionsreduktionen von 15 Prozent. "Die Emissionen von Scope 3 machen mehr als 90 Prozent unseres ökologischen Fußabdrucks aus und ergeben sich hauptsächlich aus den Auswirkungen von Rohstoffen und Verkehr. Dies umfasst Emissionen aus dem vor- und nachgelagerten Bereich unserer Wertschöpfungskette, nicht Vermögenswerte, die wir besitzen oder kontrollieren. Aus diesem Grund sind diese Emissionen am schwierigsten zu reduzieren.“ erklärte Hélène Valade, Environmental Development Director, LVMH.

Rückverfolgbarkeit und Transparenz

LMHV setze sich außerdem eine vollständige Rückverfolgbarkeit bis 2026 als Ziel. Auch hier ist das Unternehmen auf einem guten Weg: Bereits über 95 Prozent des Ursprungs ihrer Diamanten, Wolle und Lederwaren sind bereits bekannt.

Realistische Zielsetzungen

Die Ziele bis 2023 konnte der Konzern bislang also meistern. Der Life 360 Plan für 2026 und 2030 soll ebenso realisierbar sein. Mit einer Ausnahme: Es wird besonders herausfordernd, bis 2026 keinerlei Kunststoffe aus fossilen Brennstoffen zu verwenden. Trotzdem wird ein Aktionsplan ab diesem Jahr durchgeführt. „Wir sind engagierter denn je, Maßnahmen zu ergreifen, da die Erreichung unserer Ziele für 2023 nur der Anfang ist. Die Erreichung unserer Ziele für 2026 und 2030 erfordert weitere harte Arbeit", sagte Antoine Arnault, Image & Environment, LVMH.

Der LIFE 360 Summit

Neben 500 Gästen, einer immersiven Ausstellung sowie Vorträgen von Geschäftsführer:innen aus den LVMH Häusern wurden zudem Diskussionsrunden und Konferenzen rund um das Thema nachhaltige Entwicklung und Umweltverantwortung veranstaltet. Auch renommierte Persönlichkeiten wie Stella McCartney, Kim Jones von Dior und Fendi oder Francis Kurkdjian von Maison Francis Kurkdjian Paris teilten im Rahmen dieses Events ihre Ansichten und Einstellungen mit. Nach Workshops am Nachmittag folgte später eine Modeschau von Kevin Germanier, welcher Kleidungsstücke aus nicht verkauften Beständen von bekannten Modehäusern sowie Stoffresten von Nona Source und Weturn fertigt.

Das LIFE 360 Business Partners-Programm

„Um unsere ehrgeizigen Scope-3-Ziele zu erreichen, sowohl in Bezug auf die CO2-Emissionen als auch auf die Auswirkungen auf Wasser und die biologische Vielfalt, ist die Mobilisierung von Lieferanten unerlässlich. LVMH hat sich verpflichtet, sie mit dem LIFE 360 Business Partners-Programm zu unterstützen", berichtete Hélène Valade, Environmental Development Director, LVMH weiter. LVMH möchte hierbei die Emissionen des Scopes 3 mit speziellen Initiativen für seine Lieferant:innen und Partner:innen weiter reduzieren. Die Vorgehensweise? Eine Zusammenarbeit mit jeglichen anderen Stakeholdern, die Lieferant:innen mit LVMH teilen. Hierzu gehören vor allem Chanel, Pernod Ricard, Martell Mumm und Perrier-Jouët. Ab 2024 sollen außerdem die Sustainability Business Partners Days ins Leben gerufen und eine Life Academy eingeführt werden, um umweltfreundliche Praktiken untereinander austauschen zu können.

LVMH als Pionier der nachhaltigen Transformation

Mit ihren Zielen und Handlungen spielt LVMH nicht nur eine wichtige Schlüsselrolle bei der Gestaltung der globalen Wirtschaft. Das Luxuskonglomerat beweist außerdem seine Bemühungen für eine nachhaltige Transformation: 2019 gerat LVMH in harsche Kritik, da das Unternehmen dem sogenannten Fashion Pact, der das Netto-Null-Ziel anstrebte, nicht beitrat. Chairperson des LVMH Bernard Arnault begründete die Entscheidung damit, sich nicht mit allen Werten der Marken dieses Paktes zu identifizieren und deshalb lieber eigene Wege einzuschlagen.

Durch die Integration von Umwelt-, sozialen und gouvernementalen (ESG) Kriterien möchte der Branchenführer nun langfristig wegweisende Werte schaffen. Außerdem verstärkt sich das Vertrauen der Verbraucher:innen mehr und mehr und hat gleichzeitig einen positiven Einfluss auf die Umwelt. Zusätzlich fungieren sie nun als Vorbild für die anderen Konzerne: LVMH setzt mit ihren Veränderungen Standards, die andere Unternehmen dazu motivieren, Initiative zu ergreifen. So kann eine Kette an nachhaltigen Handlungen in Richtung CO2-Reduktion und Umweltschutz entstehen, die die gesamte Industrie so dringend nötig hat.

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