Fashion Marketplace verbindet ethische Mode mit Ästhetik

Im Gespräch mit den Gründerinnen von the wearness, ein Online-Shop für Ethical Luxury & Beauty 

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Quelle & Copyright by the wearness

Autor: Haus von Eden

The wearness ist ein Online Marketplace für ethisch produzierte Mode und nachhaltigen Luxus. Ausgewählte Mode-, Schmuck- und Beauty-Produkte von Firmen und Designern, die in ihrer Herstellung auf Qualität und nachhaltige Produktionswege setzen – aber eben auch unbedingt den ästhetischen Ansprüchen der modisch Anspruchsvollen genügen.

Das Ziel der vier Gründerinnen ist es, den Kunden eine Alternative zu bieten, die ohne schlechtes Gewissen kaufen möchten. Mode und Shopping sollen bei the wearness wieder Spaß machen.

Bei uns sprechen die Gründerinnen über die Herausforderungen in der Modeindustrie, ethischen Luxus und ihre Vision für die Zukunft.

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The wearness-Team

Welches Problem der Fashion Industrie bekämpft the wearness?

Wir finden: "Wenn man über Luxus redet, muss man auch über Nachhaltigkeit reden“. Der Ansatz von the wearness ist ethischer Luxus: Von wem und woher kommt das Produkt? Transparenz ist wichtig für uns und für den Kunden. Etwas Teures ist nichts Unanständiges. Viele denken, Luxus ist nicht demokratisch, aber Stücke, die nicht in Massen hergestellt werden, haben einfach einen bestimmten Preis.

Und diesen Preis müssen wir bereit sein zu zahlen. Vielleicht legt man es mal eine Saison zur Seite, aber es ist kein Wegwerfprodukt, was für uns ganz wichtig im Nachhaltigkeitsprinzip ist. Das größte Problem ist kaufen, drei Mal tragen, wegschmeißen. Das wollen wir unterbinden, indem wir den Kunden verkaufen, was sie lieben. Das passiert über eine gute Ästhetik, eine gute Qualität, aber auch über das Wissen, woher die Sachen kommen.

Wie wählt Ihr die Labels und Designer aus?

Angefangen haben wir 2017 mit einer langen Liste mit interessanten Labels. Diese haben wir gefiltert und dann in den Showrooms und auf Messen persönlich besucht, um die Kollektionen zu sehen und die Stoffe anzufassen. Wir gehen sehr streng nach ästhetischen Vorschriften und mit einem journalistischen Ansatz vor: Uns interessieren die Geschichten der Marken.

Außerdem haben wir einen detaillierten Fragenkatalog entwickelt: Darin fragen wir nach Produktionsstätten, Zulieferern, Kontrollfunktionen bis hin zur Bezahlung der Praktikanten.

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Quelle: The wearness

Interessante Themen: Luxus Definition im Wandel - Ideelle Werte statt Überkonsum

Was sind die größten Herausforderungen für nachhaltige Fashion Brands?

Im Allgemeinen ist die größte Herausforderung für nachhaltige Modemarken die Sichtbarkeit im Markt sowie ein Verständnis der Kund*innen dafür, dass nachhaltige Produktion teurer und langsamer ist. Wir sind aktuell noch zu sehr an schnelle Auslieferungen, hohe Frequenz und niedrige Preise gewöhnt und es wird noch dauern, bis -wie schon im Bereich Nahrungsmittel und Beauty- ein Umdenken stattfindet.

Trotz Covid-19 können wir bislang relativ normal weiterarbeiten. Grund ist, dass wir mit dem Sortiment der Firmen arbeiten und somit selbst keine Ware vorrätig haben. Wir vermitteln den Verkauf, verschickt wird vom Label selbst. Zum Glück arbeiten viele der Marken mit Produkten, die saisonunabhängig und daher zeitlos sind. Außerdem wird das meiste davon in Deutschland produziert, was das Ganze für uns etwas einfacher macht. Bislang können wir relativ normal weiter arbeiten.

Was wir aber deutlich spüren, ist die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung und die daraus resultierende Kaufzurückhaltung. Die Konsument*innen und die Gesellschaft merken gerade, dass Entschleunigung nicht nur funktioniert, sondern gut tut und nötig ist. Natürlich ist die aktuelle Situation für uns alle sehr hart, aber sie zeigt uns auch, dass Dingen der Zukunft anders funktionieren können oder müssen.

The wearness

Quelle: The wearness

Wie werden sich Fashion Marketplaces in Zukunft verändern?

Unserer Meinung nach werden digitale Konzepte von der Krise profitieren – das sehen wir ja jetzt schon sehr deutlich – aber auch Ideen und Projekte, die auf Gemeinschaft setzen. Die aktuelle Situation zeigt, wie fragil unser Wirtschaftssystem ist. Das deutet darauf hin, dass Wachstum und Gewinnmaximierung um jeden Preis und als oberstes Ziel nicht unbedingt eine solide Grundlage sind. Unternehmen sollten immer auch gute Akteure der Gesellschaft sein. Nachhaltigkeit bedeutet, dass nicht sofort jeder gekündigt wird oder Partnerschaften gecancelt werden.

Momentan beschäftigen wir uns stark mit dem Gedanken der „Circular Economy“. Wir leben in einer Welt endlicher Ressourcen und sollten nachhaltiges Wirtschaften, dass ökonomischen, ökologischen und sozialen Profit vereint, belohnen. Und wie die Modeindustrie es schaffen kann, ihr immenses Müllproblem durch einen Kreislauf-Ansatz lösen zu können. Hierfür werden wir die Digitalisierung benötigen.

Interessante Themen: Die Schattenseiten der Mode - Staatliche Museen zu Berlin

Was ist die Vision von the wearness?

Verantwortungsvollere Konsumenten. Mehr Qualität statt Quantität. Circular Economy, in der entsorgte Kleidung als neue Ressourcen verstanden werden. Regulatoren der Politik, die Firmen zu mehr Verantwortung erziehen. Wahrung der Menschenrechte und ökologischer Richtlinien.

Erfahren Sie mehr über the wearness

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