Ein Club eröffnet neue Perspektiven durch Kreativität, Innovation und Kollaboration

Gemeinsam mit Kunst, Wissenschaft & Unternehmertum „Lobbyarbeit für die Natur zu machen.“

Im Interview mit Johann Haehling von Lanzenauer, Gründer Arts & Nature Social Club

Art and Nature Social club
Club Room Rocco Forte Hotel de Rome Berlin, Quelle & Copyright by Arts & Nature Social Club

Autor: Haus von Eden

Hinter dem Arts and Nature Social Club steht die Vorstellung eine global vernetzte Gemeinschaft zu bilden, die sich gegenseitig stützt, inspiriert und weiterentwickelt, mit dem Fokus eine nachhaltige Zukunft zu gestalten. Aus dem Glauben heraus, gemeinsam innovative Lösungen anstoßen zu können, verbindet das Forum die drei Säulen Kunst, Wissenschaft und Unternehmertum. Das Zusammentreffen und der offene Meinungsaustausch zwischen interdisziplinären Experten behandelt dabei die Frage, wie sich Menschen verantwortungsbewusst im Geobiosystem einordnen können.

Im Gespräch mit Arts & Nature Social Club Gründer Johann Haehling von Lanzenauer erfahren wir mehr über seine Lobbyarbeit für die Natur und die Relevanz des Zusammenkommens.

Johann von Haehling

Johann von Haehling, Gründer Arts & Nature Social Club

Arts & Nature Social Club: Mutternatur als Kunde

Johann von Haehling nutzt seine persönlichen Erfahrungen für sein Wirken mit dem Arts & Nature Social Club. Bereits während seines Studiums der Politikwissenschaften gründete er seine eigene kreative und strategische Kommunikationsberatung und landete als ersten Kunden Sportgigant Nike. Fünf Jahre arbeitete er als Creative Director für Nike und es kamen Kunden wie Apple, Chanel und Hotelgruppe Rocco Forte hinzu. Parallel stieg Johann von Haehling in den Kunsthandel ein und erkannte schnell die Vorteile des kreativen Austausches: „Für mich ist Kunst der Zugang zur Philosophie. Nicht mehr und nicht weniger. Inspiration die Welt anders zu sehen. Die Welt aus den Augen der Künstler*innen zu betrachten finde ich extrem bereichernd“, erklärt er uns.

Auch deswegen betrachtet Johann von Haehling heute die Welt mit anderen Augen. Denn als der Erfolg, u.a. mit Unternehmensstandorten in Los Angeles und Hamburg da war, fühlte sich der Kurator und Unternehmensberater nicht wie erhofft erfüllt. Mit Reflektion, Tiefsinn und Meditation entwickelte sich der persönliche Drang zur Natur immer stärker. Aus seinem vorhandenen Skillset und der Suche nach dem eigenen Purpose, entstand somit der Arts & Nature Social Club: „Weil ich Mutternatur zum Kunden machen wollte!"

Globale Probleme brauchen globale Lösungen

Aktuell ist der Arts & Nature Social Club an zwei Standorten mit sogenannten Chaptern vertreten. Allerdings plant Johann von Haehling den Club international weiter auszubauen mit einem klaren Ziel vor Augen: „Die Vision ist es, den Club weltweit aufzubauen. Ein bisschen wie Rotary: Die haben es geschafft 36.000 Chapters in hundert Jahren aufzubauen. Ich würde gern etwas ähnliches in den nächsten 10 Jahren schaffen.“

Arts and Nature Social Club

Der Arts & Nature Social Club adressiert dabei eine globale Problematik, die eine globale Antwort erfordert. “Eine Aufgabenstellung wie der Klimawandel setzt voraus, dass nicht von vornherein bestimmte Gruppen bei der Lösungssuche ausgeschlossen werden. Es geht vielmehr darum, einen Kreis zu bilden der offen ist und auch die schwierigen Fälle bespricht", sagt Johann von Haehling. Dabei bezieht er sich zum Beispiel auf die Öl- und Gasindustrie. Er ist überzeugt, dass die Kernantwort in dem Geist jedes einzelnen Menschen steckt.

Jeder solle zunächst für sich die Problematik erkennen, um sich dann „innerhalb einer Community für neue Lösungsansätze inspirieren zu lassen und sich gegenseitig zu stützen.“ Darin stecken 3 Faktoren, die der Club vereinen will. „Der Aspekt einer Gemeinschaft, wo man gemeinsam eine Haltung kreiert, Lösungsansätze für eine nachhaltige Welt entwickelt und umsetzt sowie eine Community, geprägt von Zuverlässigkeit, Vertrauen und Nähe.“ Dadurch würden Inspiration und Kollaboration einen besonderen Wert zugeschrieben bekommen.

Ein digitales Lagerfeuer ist kein Ersatz für ein Treffen

Der Arts & Nature Social Club erhebt den eigenen Anspruch Unternehmer und die Politik zu inspirieren, um den Hebel in die richtige Richtung zu drehen. Aus diesem Grund sei das Zusammenkommen, im Gegensatz zu aktuellen Trends, vor allem in nicht virtuellen Räumen wichtig. Denn so würde ein offener Austausch und Vertrauen gefördert werden. Der kreative Networker visualisiert die Relevanz mit dem Bild des Lagerfeuers: „Vor Tausenden von Jahren haben wir uns um das Lagerfeuer herum versammelt und sozialisiert. Dort wurde gegessen, es war warm und wir konnten als Gemeinschaft leben. Und genau das fehlt uns mit der heutigen Digitalisierung und Urbanisierung. Jeder für sich und keiner so richtig zusammen.“

Art and Nature Social Club

Die Digitalisierung habe weitere Chancen der Kommunikation ermöglicht, jedoch seien digitale Communities kein Ersatz für reale Gemeinschaften. Deswegen verfolgt der Arts & Nature Social Club die Strategie, „weltweit Gemeinschaften zu gründen, wo die Menschen wieder physisch zusammen kommen - und das mit einem gemeinsamen Purpose.“

Die Kultivierung des Purpose

Immer mehr Konsument*innen, insbesondere der Generation Z, würden Unternehmen nicht nur oberflächlich betrachten, sondern beurteilen auch die Intentionen dahinter. Unternehmen und Menschen würden einen Purpose brauchen, an dem sie ihre Entscheidungen und ihr Verhalten festmachen, sagt Johann von Haehling. Vor diesem Hintergrund versteht sich der Arts & Nature Social Club als Plattform, um Purpose zu kultivieren.

„Den eigenen Purpose muss jeder für sich selbst herausfinden. Jeder hat sein Weltbild, sein Business und seine Bedürfnisse. Aber der große gemeinsame Nenner ist, dass wir unsere Spezies und alle anderen beteiligten Lebewesen auf dem Planeten überlebensfähig machen und kein Leid zufügen.“ Damit verdeutlicht der Politikwissenschaftler die Perspektive, dass Purpose nicht immer identisch sein muss. Denn es gehe nicht darum, andere zu belehren, sondern Gemeinsamkeiten zu finden, mit denen man zusammenarbeiten kann.

Der Dreiklang zwischen Kunst, Wissenschaft & Unternehmertum

Während bei den meisten Events gleiche Branchen, Berufsgruppen oder ähnlich denkende Menschen zusammen kommen würden, versucht der Arts & Nature Social Club diese Interessen-Bündel neu zu mischen. „Die Dynamik einer innovierenden Gesellschaft steckt glaube ich in der Vielfalt der Menschen.“ Aus der Sicht von Johann von Haehling spiele die Kunst zudem eine zentrale Rolle: „Das freie und offene Denken ist schon immer die Aufgabe des Künstlers gewesen.“

Dabei untermauere der Dreiklang aus Kunst, Wissenschaft und Unternehmertum die Bedeutung der Aspekte: Inspiration, Kollaboration und Umsetzung. „Die Kunst steht für das Freidenkende, das Innovierende, das Offene, das Visionäre. Die wissenschaftlichen Fakten stehen für das Handwerk. Gefolgt von einem Unternehmer und die Politik für die Umsetzung.“ Diese drei Säulen würden hervorheben, wie wichtig Kollaboration zwischen den unterschiedlichen Sektoren sei.

Die Frage ist nicht, mehr oder weniger konsumieren - sondern nachhaltiger

Verzicht und Verbote seien zwei Wörter die das Konzept der Nachhaltigkeit sehr unattraktiv machen würden. Daraus leitet sich ab, dass nachhaltiger Konsum nicht eine Einschränkung sein muss. Vielmehr sollte man bei den Produkten selbst anfangen. Für Johann von Haehling geht es zum Beispiel um die Fragen: „Was für eine Philosophie steckt hinter den Produkten? Was für eine Haltung steckt hinter den Marken und hinter den Konsument*innen?“

Besonders wichtig sei nach Ansicht des Creative Directors zudem die Zeitlosigkeit von Produkten und Design, da somit eine langfristige Nutzung ermöglicht werden würde. Auch sei die Nachfrage nach Convenience nicht zwangsläufig unnachaltig. Denn er ist der Ansicht, dass sich aus jeder Veränderung neue und positive Wirtschaftsmodelle ableiten können.

Kapitalismus 2.0: Innovation und Werte

Die Klimakrise ist ein ständiger Begleiter aktueller Themen und Nachrichten. Innovation sei nach Ansicht des Kunstexperten ein wichtiger Treiber bei der Lösungsfindung. Diese benötigen wir vor allem „im Umgang dafür, wie wir produzieren, was und wie viel wir produzieren. Aber auch wie wir mit Energie umgehen. Ein wichtiger Aspekt ist, dass wir technologische, wirtschaftliche als auch politische Lösungen finden. Das heißt, wir müssen uns öffnen, wir müssen neue Sichtweisen und neue Perspektiven zulassen.“

Denn mit der alten Wirtschaft, die das Problem geschaffen hat, könne es nicht allein gelöst werden. Dabei müsse der Kapitalismus auch kein Gegner sein. „Es geht darum ein komplett neues Wertesystem innerhalb des Kapitalismus’ zu integrieren. Die Kernwerte müssten dafür neu definiert und unserer Zeit angepasst werden. Diese stammen noch aus einer Motivation und einer Zeit heraus, wo Wachstum die heilige Kuh war“, erklärt er.

„Jetzt ist aber die heilige Kuh nicht mehr das Wachstum, sondern zum Beispiel die Überlebensfähigkeit im Sinne von zirkulärer Ökonomie, reduziertem CO2-Ausstoß, Tierglück und Menschenwohl. Das könnten u.a. neue Kernwerte des heutigen Kapitalismus’ sein“, sagt er weiter. Damit stehe das Glücklichsein im Fokus. Auf persönlicher Ebene würde dies bedeuten, Luxus nicht in persönliche Bereicherung, Status und Wachstum zu finden, sondern in dem eigenen und gegenseitigen Wohlbefinden.

Vielen Dank für das Gespräch Johann von Haehling

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