Der Clean Beauty Trend – Was steckt dahinter?

Clean Beauty, vegan, Bio- oder Naturkosmetik - das sind die Unterschiede und diese Inhaltsstoffe gehören auf die No-Go-Liste

Clean Beauty

Vegan, Natur, Bio, Green… Immer mehr Verbraucher setzen auf Kosmetikprodukte ohne bedenkliche Inhaltsstoffe. Sie kommen bei den zahlreichen Bezeichnungen jedoch schnell an die Grenzen des Verständnisses dafür, was sie nun eigentlich genau verwenden sollen. Insbesondere hat der Begriff Clean Beauty in letzter Zeit eine große Rolle in der Beauty-Sphäre eingenommen und sich zu einem echten Trend entwickelt. Es ist an der Zeit, Durchblick zu verschaffen.

Was versteht man unter Clean Beauty?

Clean Beauty ist kein geschützter Begriff und daher eher eine Interpretationsfrage. Schaut man allerdings auf die „cleane“ Ernährungsweise, kann man erahnen, was das für die Beauty-Branche bedeutet:

"Der Verzicht auf toxische, giftige und schädliche Inhaltsstoffe und die Verwendung von hochwertigen und vollwertigen Inhaltsstoffen, die die Haut pflegen und versorgen."

Immer wieder jedoch werden Verbraucher durch Greenwashing in die Irre geführt. Die Marketingabteilungen verschiedenster Unternehmen springen auf die neue Bewegung auf und schreiben allen möglichen Produkten fälschlicherweise Eigenschaften wie „green“, „biologisch“ oder „natürlich“ zu.

No-Go-Liste - Welche Stoffe sind nicht drin

Da die USA und die EU in ihrer Gesetzessammlung zu Inhaltsstoffbestimmungen in Kosmetika seit der Erlassung im Jahr 1938 nicht viel verändert haben, hat die Clean Beauty-Bewegung in der Zwischenzeit ihre eigenen Regeln aufgestellt. Inhaltsstoffe, die nicht in den Produkten auftauchen:

  • Künstliche Farb- und Duftstoffe (z.B. Parfume, Coumarin, Citral, Linalool , Farnesol und alle Benzyl Arten sowie Alkohol):
    Diese bewirken eine schöne Farbe und einen angenehmen Geruch, die den Kunden von der Qualität überzeugen sollen. Doch leider können diese Stoffe die Haut reizen und Allergien auslösen.
  • Mineralöle (z.B. Erdöl, Petrolatum, Paraffinum Liquidum):
    Diese verstopfen Poren und sind Nebenprodukte der Erdölindustrie. Sie werden häufig zur Befeuchtung in Lippenbalsam oder Gesichtscremes verwendet, stehen allerdings laut Weltgesundheitsorganisation im Verdacht, krebserregend zu sein. Dazu gehört auch Vaseline.
  • Parabene (Methyl-, Ethyl-, Isobutyl- Butyl-, Propyl-Parabene):
    Sie gelten als umstrittene Konservierungsmittel, die maßgeblich auf unsere Gesundheit einwirken können. Parabene sind in Kosmetikprodukten dazu da, das Wachstum von Bakterien zu verhindern und das Produkt so länger haltbar zu machen.
  • Phthalate (DEP, BBzP, DiBP, DBP und DEHP):
    Das sind Emulgatoren in synthetischen Duftstoffen, Nagellacken und Haarsprays. Sie können über die Haut aufgenommen werden und somit in unseren Organismus gelangen. Sie verhelfen dazu, Produkte und Materialien geschmeidig zu halten, werden aber wie Parabene ebenfalls mit Krankheiten in Verbindung gebracht.

Neben diesen Inhaltsstoffen gibt es noch eine Reihe an Chemikalien, wie ethoxylierte Mittel, Hydrochinon, Triclosan, Siliciumdioxid oder Talk, die sich negativ oder schädlich auf den menschlichen Organismus und die Umwelt auswirken. Vor allem auch Aluminium in Deodorants. Clean Beauty hingegen verzichtet auf diese Inhaltsstoffe und wählt stattdessen solche, die nicht im Verdacht stehen Krankheiten zu verursachen und die Umwelt zu verschmutzen.

BRAND-GUIDE

Clean Beauty - Unterschied zur Naturkosmetik, Bio und Vegan

Naturkosmetik

Naturkosmetik ist ebenfalls ein Begriff, der nicht gesetzlich geschützt ist und daher bei Verbrauchern für Verwirrung sorgt. Im Allgemeinen bedeutet er, dass natürliche und naturbasierte Rohstoffe verwendet werden, während auf Silikone, Parabene, synthetische Duft- und Konservierungsstoffe verzichtet wird. Naturkosmetik bedeutet aber nicht gleich Natur pur, denn viele Produkte verfügen dennoch über synthetische Inhaltsstoffe, die beim Blick auf das Etikett vor allem für Laien nicht klar erkennbar werden.

Zertifizierte Naturkosmetik

Zertifizierte Naturkosmetik bietet eine Orientierungshilfe, bei den zahlreichen Bezeichnungen zu Produkten zu greifen, die tatsächlich kontrollierte Naturkosmetik beinhalten. Die beiden Siegel BDIH und EcoCert sind weit verbreitet und zertifizieren Naturkosmetik. Doch auch Naturkosmetik kann Reizungen und Allergien auslösen. Hochkonzentrierte pflanzliche Stoffe und ätherische Öle sind äußerst wirksame Pflanzenstoffe, die häufig als natürliche Heilmittel verwendet werden. Daher stets auf die dermatologische Hautverträglichkeit achten. Wenn von Naturkosmetik gesprochen wird, wird Bio-Kosmetik häufig mit einbezogen. Allerdings kann man auch hier weiter unterscheiden.

Bio-Kosmetik

Unter Bio-Kosmetik versteht man Produkte, dessen Inhaltsstoffe zum größten Teil aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Sie sind ausschließlich aus Inhaltsstoffen ohne Gentechnik produziert und ohne Herbizide, Pestizide, Fungizide oder Antibiotika angebaut. Außerdem müssen die Produkte umwelt- und ressourcenschonend hergestellt und die Verpackung recycelbar und möglichst sparsam eingesetzt werden. Aus den höheren ökologischen Landwirtschafts- und Verarbeitungskosten kommt meistens auch der höhere Preis zustande.

Vegane Kosmetik

Rein vegane Produkte enthalten keine tierischen Inhaltsstoffe, wie Honig, Eiweiß, Cholesterin oder Gelatine, sind jedoch nicht zwangsläufig reine Naturprodukte. Das Veganblume-Siegel deutet darauf hin, dass der gesamte Produktionsprozess tierbestandteilfrei ist.

Clean Beauty

Hinter dem Clean Beauty Trend steckt also der Wunsch, lediglich Produkte mit Inhaltsstoffen für die eigene Haut zu verwenden, die dieser oder den Körper nicht negativ beeinflussen. Siegel für Clean Beauty sind beispielsweise Soil Association, Ecocert, USDA, Cosmos NaTrue, EWG und Demeter.

Es geht also darum, seinem Körper nährstoffreiche und qualitativ hochwertige Wirkstoffe zuzufügen. Sie müssen nicht zwangsläufig vegan, Bio- oder Naturkosmetik sein, auch wenn die Bedingungen häufig gegeben sind. Eine Bedingung sollten die Produkte dieses neuen Trends aber in jedem Fall erfüllen – nämlich weder dem Menschen, noch der Umwelt maßgeblich schaden – und damit zu einem sinnvollen, nachhaltigen Trend gehören.

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