Vegan – We can! Für immer mehr Menschen wird dieser Spruch zum Motto beim Thema Ernährung. Veganismus wird immer beliebter. Was an den vielen Vorurteilen dran ist, haben wir gecheckt
Autor: Haus von Eden
Vegane Ernährung boomt! Das kann man allein daran erkennen, dass Produkte wie Hafer- und Mandelmilch schon längst populärer Liebling für die tägliche Dosis Kaffee geworden sind. Immerhin findet man pflanzliche Alternativen zu Kuhmilch mittlerweile in fast allen Cafés. Auch deutsche Supermärkte haben erkannt: Unsere Bevölkerung liebt vegane Produkte. Im Gegensatz zum Sortiment vor einigen Jahren gibt es mittlerweile ganze Abteilungen mit einer großen Auswahl an pflanzlichen Produkten. Trotz steigender Popularität ist ein veganer Lifestyle und der Verzicht auf tierische Erzeugnisse mit Vorurteilen belastet. Die größten Mythen jetzt im Check.
Vegane Ernährung: Mehr als nur Lifestyle-Trend
Jeder neunte Deutsche lebt vegetarisch oder sogar vegan. Etwa 12 Prozent der Deutschen verzichten damit auf Fleisch. Dabei ist Veganismus alles andere als ein Trend. Viele Menschen, die sich dazu entscheiden, vegan zu leben, tun dies aus Überzeugung. Neben einem gesunden Lebensstil ist auch der Klimawandel dafür relevant. Denn sich für pflanzliche Nahrungsmittel zu entscheiden, bedeutet eine bessere CO2-Bilanz. Vegan zu leben, reduziert etwas 50 Prozent der lebensmittelbedingten Treibhausgase. Der Lifestyle hat nämlich die Chance, den Klimawandel zu beeinflussen.
Vegane Ernährung: Gamechanger für den Umweltschutz?
Laut der Peta verursacht die Fleischproduktion 20 Prozent der weltweit ausgestoßenen Treibhausgase. Doch dabei hört es nicht auf. Wälder werden abgeholzt, um neue Agrarflächen zu schaffen, die Zuchttiere mit Nahrung versorgen. Für ein Kilo Rindfleisch werden 15 000 Liter Wasser benötigt. Gülle, Pestizide und Antibiotika gelangen ins Grundwasser, verunreinigen dieses und gefährden Mensch und Planeten. Auf vegane Alternativen zu setzen, könnte alle diese Probleme eindämmen oder sogar lösen.
Vegane Ernährung wird auch immer beliebter, weil sie einen Benefit für den Umweltschutz hat. Pflanzliche Lebensmittel können nämlich zum absoluten Gamechanger werden. Denn tierfreie Produkte gelten als klimafreundlicher im Vergleich zu Fleisch, Eiern und Milch. Laut der Deutschen Umwelthilfe ist vegane Ernährung sogar eine der einfachsten Klimaschutz-Maßnahmen. Rund 40 Prozent weniger CO2-Emissionen werden durch die gesunde Lebensweise ausgesetzt.
Damit man sich klimafreundlich ernährt, muss man allerdings einige Dinge beachten. Denn nur weil etwas als vegan zählt, bedeutet dies nicht, dass es automatisch besser für unser Klima ist oder den Planeten beispielsweise weniger belastet. Avocados und Mandel sind zum Beispiel echte Wasserverschwender. Dafür ist regionales und saisonales Obst und Gemüse besonders klimafreundlich.
Die größten Mythen zu veganer Ernährung im Faktencheck:
- Vegane Ernährung ist teuer: Das war gestern. Vor allem Lidl kann diesem Vorurteil trotzen. Denn erst kürzlich gab der Discounter bekannt, alle veganen Lebensmittel seiner Eigenmarke preislich an die von ähnlichen tierischen Produkten anzupassen. Studien der Oxford University belegen sogar, dass Menschen, die sich vegan ernähren, meist günstiger leben, als solche die es nicht tun.
- Vegane Lebensweise bedeutet Verzicht: Viele vegane Lebensmittelalternativen kommen erstaunlich nah an tierische Produkte ran. Und nicht nur das, die meisten Restaurants bieten zumindest eine kleine Auswahl an veganen Gerichten an. Auch im Fashion- und Beautybereich gibt es viele vegane Artikel, die meist sogar besser für die Nutzer:innen sind.
- Mangelerscheinungen sind an der Tagesordnung: Einer der wohl bekanntesten Mythen, besagt, dass Menschen, die sich vegan versorgen, nicht genug Nährstoffe bekommen. Allerdings stimmt dies nicht wirklich. Eine ausgewogene Ernährung ist hier der Schlüssel. Der einzige Nährstoff, den unser Körper nicht von selbst produziert, ist Vitamin B12. Dieser kann supereinfach durch zum Beispiel vegane Drinks, welche mit B12 versetzt sind, eingenommen werden.
- Veganen Lebensmitteln fehlt es an Protein: Wer kein Fleisch, keine Eier oder Milchprodukte zu sich nimmt, leidet unter Proteinmangel. Bei dieser Aussage handelt es sich wohl um die bekannteste und größte Mythe überhaupt, die es zu veganer Ernährung gibt. Zu pflanzlichen Eiweißquellen gehören beispielsweise Haferflocken, Linsen, Sojabohnen, Tofu, Nüsse, Kichererbsen und viele weitere Lebensmittel. Auf 100 g gerechnet liefert Seitan sogar mehr Eiweißproteine als ein Steak. Wer Lebensmittel bewusst zu sich nimmt, wird also keine Probleme haben, den Körper mit Proteinen zu versorgen.
- Hoher Sojakonsum von Veganern zerstört unsere Regenwälder: Richtig ist, dass für den Sojaanbau Regenwälder gerodet werden und so einigen Arten notwendiger Lebensraum genommen wird. Allerdings liegt dies nicht am hohen Konsum von Sojaprodukten durch Veganer. Etwa 80 Prozent der Bohne werden laut WWF nämlich als Futtermittel eingesetzt und sind somit für die Fleischproduktion essenziell.
Vorteile einer veganen Ernährung:
Jeder hat seine eigenen Motive, sich für eine vegane Lebensweise zu entscheiden. Einräumen muss man allerdings, dass Veganismus einige Vorteile hat. Einer der größten ist, dass pflanzliche Ernährung zum Wohl des Planeten beiträgt. Umwelt, Klima und gefährdete Arten profitieren.
Neben dem Vorteil, der Klimakrise entgegenzuarbeiten und Tierwohl zu fördern, ist Veganismus auch gut für die Gesundheit. Das Risiko für Schlaganfälle, Krebs und Diabetes sinkt. Das liegt an einer ausgewogenen und bewussten Ernährung.
Fazit: Vegane Ernährung für ein gesundes Leben
Immer mehr Menschen setzen auf eine vegane Ernährung – trotz vieler Vorurteile. Kein Wunder, denn an den meisten ist nichts dran. Schaut man hinter die Fassade, informiert sich, gibt es einiges zu beachten. Dennoch hat der Verzicht auf tierische Produkte eben doch mehr Vorteile als Nachteile und trägt sogar zum Wohl des Planeten bei.
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